Ringen beim SC Isaria
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Starker Nachwuchs: Mit Ringen Respekt und Stärke vermitteln

Starker Nachwuchs: Mit Ringen Respekt und Stärke vermitteln

Die Fans des Ringkampfsports durften am Wochenende gleich mehrere Jubiläen feiern: 150 Jahre organisiertes Ringen in Bayern und 100 Jahre SC Isaria Unterföhring. Der Verein hat es sich zum Ziel gemacht, Selbstbewusstsein und Respekt zu vermitteln.

Über dieses Thema berichtet: BR24 TV am .

Trainer Herbert Kreuzer hat seine Bambini voll im Griff. Etwa dreißig Kinder sind fürs Ringen in die Halle des SC Isaria Unterföhring gekommen. Die Bambini sind die jüngsten Athleten des Vereins, alle zwischen fünf und neun Jahren alt. Ringen ist laut Herbert Kreuzer in dem Alter genau der richtige Sport: "Die Sportart ist eigentlich besonders für die kleinen Kinder, weil wir genau das nutzen, was kleine Kinder machen. Kinder raufen gerne, Kinder toben gerne mit den Eltern im Bett rum. Wir nutzen diese ganz natürlichen Gegebenheiten, um das dann sportlich umzusetzen."

Ringen war schon in der Antike beliebt

Wahrscheinlich sind es auch diese ganz natürlichen Gegebenheiten, die erklären, wieso die Sportart schon so lange besteht. Sie ist nämlich eine der ältesten der Welt. Ihre Wurzeln führen bis in die Antike zurück und auch im Mittelalter war Ringen fester Bestandteil der Ritter-Ausbildung. Schon damals war der Kern: Kräfte messen.

Für Vereinsvorstand Andreas Walter ist der Sport deshalb auch heute noch zeitgemäß: "Das ist einfach eine ehrliche Sportart. Also wenn man die Kinder sieht auf dem Pausenhof oder auf der Wiese. Jeder misst die Kräfte mit dem anderen und nichts anderes ist das hier beim Ringen, da geht es ehrlich zu. Da wird nicht gekratzt, gezwickt, gebissen. Man hat klare Regeln und man schaut, wie geschickt und stark man ist.“

Kreuzer: "Alle wollen, dass ihr Kinder stark werden"

Dreimal die Woche trainiert Herbert Kreuzer die Kleinsten des SC Isaria in der Sporthalle. Dabei kann er beobachten, dass die Kinder aus dem Sport noch viel mehr ziehen können als nur die reinen körperlichen Fähigkeiten: "Es geht sehr viel um Respekt. Wir machen es oft so, dass ganz Schwere mit ganz Leichten trainieren. Dass man niemals absichtlich jemanden weh tut. Alle wollen, dass ihre Kinder stark werden, dass sie nicht gemobbt werden und genau das ist das, was wir versuchen, Selbstbewusstsein und Respekt zu vermitteln."

Ringen boomt in Unterföhring

Ringen in Bayern durfte dieses Jahr 150-jähriges Jubiläum feiern. Und gleichzeitig hatten auch die Unterföhringer Ringer ein Jubiläum: 100 Jahre SC Isaria Unterföhring. Ein Verein, der es schafft mit nur einer einzigen Sportart im Angebot zu überleben.

Während andere Vereine und Sportarten händeringend nach Nachwuchs suchen, muss sich Vorstand Andreas Walter wenig Sorgen machen: "Die Eltern haben vielleicht schon gerungen und dann kommen noch die Kinder dazu. Die erzählen das in der Schule weiter, man macht Aktionen im Kindergarten und bei den Schulen und so können wir uns zum Glück nicht über Nachwuchs beschweren."

Ringen boomt in Unterföhring. Und so wie das hier in der Halle aussieht, wird beim SC Isaria vielleicht auch noch in weiteren 100 Jahren gerungen.

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