Das Grünwalder Stadion in München
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TSV 1860: Kann Olympia das Stadionproblem lösen?

TSV 1860: Kann Olympia das Stadionproblem lösen?

Seit Jahren ist ein Ausbau des Grünwalder Stadions ein Dauerthema in München. 1860-Fans hatten sich zunächst Hoffnungen gemacht, eine Münchner Olympiabewerbung könnte den Sanierungsplänen neuen Schub verleihen. Aber wie so oft: Es ist kompliziert.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Das Grünwalder Stadion ist Kult. Aber die traditionsreiche Spielstätte ist in die Jahre gekommen. Mehr Platz für Zuschauer, moderner Lärmschutz und sichere Infrastruktur sind dringend nötig.

Bereits 2022 hat der Münchner Stadtrat einer Rundumerneuerung des "Sechzger"-Stadions zugestimmt und auch Münchens dritte Bürgermeisterin Verena Dietl bekräftigte immer wieder, dass sie hinter den Löwen und "ihrem" Stadion steht.

Investorenchaos: Hemmschuh für Sanierungspläne

Trotzdem stockt die Umsetzung. Jahrelang haben sich Vereinsführung, Fans und Investor Hasan Ismaik gegenseitig Steine in den Weg gelegt. Das Investorenchaos um den Verkauf des TSV 1860 im Sommer brachte zusätzliche Verwirrungen.

Stadionkapazität: Stadt und Verein uneinig

Zudem gab es Uneinigkeit zwischen Stadt und Verein: Die Planungsbehörde der Stadt München hat für das Stadion eine maximale Kapazität von 18.105 Plätzen festgelegt. Der Verein möchte jedoch 25.000 Zuschauern Platz bieten - auch, damit sich das Stadion wirtschaftlich mehr lohnt.

Zwar betonen sowohl Vereinspräsident Gernot Mang als auch die Stadt, man befinde sich in "konstruktiven Gesprächen" und wolle in den kommenden Monaten eine Lösung finden. Konkrete Aussagen dazu, wie diese Lösung aussehen soll, gibt es jedoch nicht.

Im Video: Löwen-Präsident Mang über die Stadionpläne

Gernot Mang, Präsident TSV 1860 München
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Gernot Mang, Präsident TSV 1860 München

Olympiabewerbung: Hoffnung für das Grünwalder Stadion?

Zuletzt sorgte Vereinspräsident Mang für einen Hoffnungsschimmer. Sollte sich München am 26. Oktober für eine Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele entscheiden, könnte das Grünwalder Stadion eine wichtige Rolle spielen.

In den Plänen ist es als Austragungsort für Rugby-Spiele vorgesehen. Damit könnte Bewegung in die Sanierung des Stadions kommen, so Mang im BR-Interview.

Nur: Was genau heißt Bewegung und ab wann? Die Olympischen Spiele würde frühestens 2036 nach München kommen. Wann genau die Sanierungsarbeiten beginnen sollen, ist noch unklar.

Zudem teilte die Stadt München auf BR-Anfrage mit, dass die vorhandenen Umbaupläne unabhängig von Olympia sind. "Die mögliche Zweitliga-Tauglichkeit des Stadions hat nichts mit Olympia zu tun. Die Sanierung bzw. der Umbau muss aufgrund der Bausubstanz des Stadions aber definitiv in den nächsten Jahren angegangen werden", so die Stadt.

Außerdem ist für Rugby bei Olympia nur eine Kapazität von 8.000 Zuschauern vorgesehen. Das Grünwalder Stadion fasst schon jetzt fast doppelt so viele. Ein möglicher Umbau für Olympia würde also nicht zwangsläufig eine Erhöhung der Zuschauerkapazität mit sich bringen.

Fan-Initiativen: Forderung nach Priorisierung

Der Stadtratsbeschluss von 2022 sei weiterhin gültig, so die Stadt weiter, in den nächsten Wochen soll die konkrete Umbau-Variante beschlossen und geklärt werden, ob und in welchem Ausmaß das Stadion saniert wird. Dann könnte die entsprechende Bauplanung beginnen.

Für die Fans ist die mittlerweile jahrelange Hängepartie schwer erträglich. Die Initiativen Pro 1860 e.V., Sechzig im Sechzger und Freunde des Sechzger-Stadions forderten in einem offenen Brief Oberbürgermeister Dieter Reiter auf, den Stadionausbau endlich zu priorisieren - statt über Großprojekte wie Olympia zu diskutieren.

Symbol der Verbundenheit: Grünwalder Stadion und Giesing

Das Städtische Stadion an der Grünwalder Straße ist für den Verein und die Fans ein Stück Sportgeschichte. Es ist das älteste Stadion Münchens - schon vor über 100 Jahren haben die Münchner Löwen dort gespielt. Das Stadion gilt als Symbol für die Verbundenheit mit dem Stadtteil Giesing.