Ab Montag will Markus Kauczinski offiziell den TSV 1860 München wieder in die Erfolgsspur führen. Es ist der 10. Trainer der das in Angriff nimmt, wenn man auf die letzten acht Jahre beim bayerischen Traditionsverein blickt. Der 55-jährige Fußballlehrer übernimmt ein Team, das seit fünf Partien sieglos ist und statt Richtung Aufstieg zu marschieren nun eher dem Tabellenkeller entgegensteuert.
Trotzdem hat Kauczinski nicht lange überlegt, als sich die Giesinger bei ihm meldeten und auch sein Umfeld scheint begeistert von der neuen Aufgabe: "Ich habe gestern, nachdem das rausgekommen ist, dass ich unterschrieben habe, 250 WhatsApp-Nachrichten bekommen. Da war nicht eine dabei, die fragte: Wieso machst du das? Sondern alle meinten: Wie geil ist das denn?"
Kauczinski kann Aufstieg
Während seiner Trainer-Stationen bei Schalke, dem Karlsruher SC, dem FC Ingolstadt, St. Pauli, Dynamo Dresden und zuletzt beim SV Wehen Wiesbaden ist der 55-Jährige viel rumgekommen. Auch seine neue Heimspielstätte hat er so bereits kennengelernt: "Ich habe schon oft im Stadion gespielt, das hat immer Spaß gemacht. Ich mag auch einfach aus der Geschichte raus schon den Verein."
Jetzt liegt es an ihm, diesen Verein wieder auf Kurs zu bringen. Das klare Ziel ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Mit dem KSC ist Kauczinski das 2013 gelungen. Auch Wehen Wiesbaden hat er als Coach in die 2. Liga gebracht. Theoretisch weiß der 55-Jährige also wie Aufsteigen funktioniert, wie aber soll es mit dem TSV 1860 München klappen? "Es gilt jetzt eine Mannschaft zu finden, eine Spielweise zu etablieren, zu kämpfen, Leidenschaft zu zeigen."
"Bremse in Kopf und Beinen lösen"
Kauczinski erklärt weiter: "Wir alle haben das Gefühl, dass in der Mannschaft mehr steckt, dass da mehr sein muss, als das, was man bisher gesehen hat." Um das Beste aus der Mannschaft herauszuholen will der neue Löwen-Coach erstmal die vergangenen Wochen abhaken, abschütteln: " Man muss die Dinge auch mal hinter sich lassen. [...] Wir müssen schauen, dass wir diese Bremse, die da irgendwo ist, im Kopf oder in den Beinen, lösen."
Wie genau dann die neue Spielweise der Giesinger ausschauen soll und wie Kauczinski als Trainer auftreten wird, das weiß er selbst noch nicht. Denn Kauczinski betont immer wieder, dass er flexibel ist, dass er sich auf das einstellen wird, was für das Team das Beste ist. So ist es auch mit seiner Art als Trainer: "Ich kann kumpelig sein, wenn ich kann, ich bin autoritär, wenn ich muss. Ich bin so, wie es die Situation verlangt, wie es die Mannschaft verlangt."
Gleich der Härtetest gegen Tabellenführer Duisburg
Die Situation verlangt aktuell einen schnellen Turnaround, am besten gleich gegen Tabellenführer Duisburg am Sonntag (19.10.). Eine große Herausforderung für Kauczinski gleich zu Beginn, aber für ihn kein Grund zur Sorge: "Hier Zuhause gegen Duisburg in so einer Atmosphäre, kann ich es kaum erwarten, loszulegen." Ein Sieg gegen die "Zebras" wäre ein starkes Ausrufezeichen nach den schwierigen Wochen in Giesing.
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