Nach der Doppel-Trennung von Trainer und Geschäftsführer wollen die Münchner Löwen zeitnah in der Länderspielpause den neuen Coach präsentieren. "Das liegt auf der Hand, dass das die Zielsetzung sein sollte, um ihm einfach Zeit zu geben, die Mannschaft auf das nächste Punktspiel nach der Länderspielpause vorzubereiten, mit ihr zu arbeiten", sagte Interims-Geschäftsführer Manfred Paula am Dienstag.
Neuer Trainer soll Bundesliga- und Drittligaerfahrung haben
Der Fußball-Drittligist TSV 1860 München hatte sich am Wochenende von Trainer Patrick Glöckner und Geschäftsführer Christian Werner getrennt. Seitdem wird in der bayerischen Landeshauptstadt munter über die Nachfolger spekuliert. Zielsetzung sei es, zuerst den neuen Trainer zu finden, sagte Paula, langjähriger Leiter des Nachwuchsleistungszentrums im Klub. "Da gibt es einen klaren Fahrplan, der mit den Gremien und dem Präsidium abgestimmt ist."
Präsident Gernot Mang hatte sich am Morgen im Interview mit der "tz" deutlich auskunftsfreudiger gezeigt. "Aus meiner Sicht brauchen wir einen erfahrenen Trainer, der die 3. Liga kennt, der auch die Bundesliga kennt. Und ganz wichtig: Er sollte wissen, wie man junge Spieler entwickelt. Wir haben nämlich ein Top-NLZ", sagte Mang, wollte aber Namen wie Michael Köllner oder Thomas Wörle, mit dem Medienberichten zufolge der Ex-Geschäftsführer Christian Werner schon gesprochen haben soll, nicht kommentieren.
Interimstrainer Kayabunar will "Freude und Spaß reinbringen"
Bis ein neuer Trainer gefunden ist, wird Alper Kayabunar als Interimscoach im Einsatz sein. Erstmals wird er am Mittwoch im Heimspiel gegen den FC Viktoria Köln (19.00 Uhr im Liveticker im BR24Sport Livecenter) an der Seitenlinie stehen. Er habe versucht, in der kurzen Zeit "Freude und ein bisschen Spaß" reinzubringen, sagte Kayabunar. Danach geht es am Sonntag mit einem Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden weiter. Nachdem der Aufstiegskandidat von Platz zwei nach drei Niederlagen am Stück auf Rang zehn zurückgefallen ist, soll sich das Team unter Kayabunar, Trainer der Bayernliga-Mannschaft, stabilisieren.
Präsident Mang sieht "kein Chaos, keine Krise"
Dennoch bleibt der Präsident gelassen. "Wir haben diesen Plan, wir wissen genau, wie unsere Organisation in Zukunft ausschauen soll. Wir suchen jetzt einen starken und erfahrenen kaufmännischen Geschäftsführer – und eine Ebene darunter einen Sportdirektor", sagte Mang. Er sprach von zwei, drei Kandidaten für die Spitzenposition. Trotz der Doppel-Trennung sehe er "kein Chaos bei uns – und erst recht keine Krise".
Ob nun Krise oder nicht, am Mittwoch gegen die Viktoria aus Köln wollen die Löwen endlich wieder sportlich für Schlagzeilen sorgen.