Vergangenen Winter holten im Slalom überhaupt nur zwei DSV-Fahrer Weltcuppunkte. Anton Grammel konzentriert sich nun noch mehr auf seine Paradedisziplin Riesenslalom. Damit lastet der größte Erwartungsdruck erneut auf Linus Straßer, zuletzt Zehnter in der Slalom-Weltcupwertung. Für den 33-Jährigen vom TSV 1860 München wartet in der Olympiasaison aber noch eine ganz andere – selbst gewählte – Herausforderung.
Linus Straßer: Viele Unwägbarkeiten nach Ausrüsterwechsel
Am Sonntag in Levi wird Straßer erstmals mit neuem Material ins Rennen gehen. Im Sommer wechselte er den Ausrüster. Ein Schritt, der mit einigen Unwägbarkeiten und Gefahren verbunden ist: "Ich bin noch sehr damit beschäftigt, das richtige Setup zu finden. Der Prozess wird sich wahrscheinlich bis in die Saison reinziehen", so Straßer gegenüber BR24Sport.
Straßer fühle sich zwar gut. Seine aktuelle Form könne er aber gerade aufgrund des neuen Materials – neue Skier, neue Bindung, neue Schuhe – nicht einschätzen. "Ich will mir noch mal eine neue Aufgabe setzen. Und darum war ich bereit zu sagen, ich gehe das Risiko ein, um für mich das Letzte rauszukitzeln." Dass der Wechsel riskant ist, "ist gar keine Frage". Straßer weiß: Bis Mensch und Material harmonieren, kann es dauern, vielleicht zu lange. Dies ist aber einkalkuliert.
"Slalom-Januar" im Blick
Trotzdem oder gerade wegen des "neuen Reizes" geht der seit Sommer zweifache Familienvater frisch motiviert in die neue Saison. Die Ziele: schnell das Material in den Griff bekommen, "um den Slalom-Januar möglichst erfolgreich zu bestreiten". Ein paar Rennen hat er da im Kopf, da möchte er um den Sieg mitfahren. Nicht schwer zu erraten, welche Weltcups er meint: Schladming und Kitzbühel stehen da sicher ganz weit oben.
Und dann ist da ja auch noch Olympia. Spätestens dann soll seine riskante Wette aufgehen. Straßer ist wohl bewusst, dass – falls es nicht klappt – er sich die Frage gefallen lassen muss: "War das so schlau mit dem Materialwechsel?" Aber, so sagt er auch: "Es ist ja am Schluss auch meine Karriere, meine Entscheidung, mein Erfolg und mein Misserfolg."
Sebastian Holzmann nach Kreuzbandriss: "Ich bin bereit"
In Levi stehen neben Straßer für den DSV Sebastian Holzmann (SC Oberstdorf), Anton Tremmel (SC Rottach-Egern) und Dominik Zerhoch (SC Partenkirchen) am Start. "Ich habe zuletzt sehr gut trainiert, Selbstvertrauen getankt und jetzt große Lust auf mein Comeback", so Holzmann, der nach einem Kreuzbandriss zurückkommt. "Nach der Verletzung war es für mich eine Herausforderung wieder mental ans Limit zu gehen. Zuletzt habe ich mich dann überwunden. Jetzt bin ich bereit."
Anton Tremmel blickt ebenfalls positiv auf den Saisonstart: "Mir liegt der Hang, und auch die Erinnerungen sind gut, denn in Levi habe ich mich das erste Mal im Weltcup für den zweiten Durchgang qualifiziert", sagt der 30-Jährige. Für Dominik Zerhoch geht in Lappland die Weltcupkarriere erst los: "Ich freue mich riesig auf meinen ersten Weltcup-Einsatz und darauf, mich mit den besten Slalomfahrern der Welt messen zu können."
Das DSV-Aufgebot für Levi
- Sebastian Holzmann (SC Oberstdorf)
- Linus Straßer (TSV 1860 München)
- Anton Tremmel (SC Rottach-Egern)
- Dominik Zerhoch (SC Partenkirchen)
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