Soldaten unterhalten sich nach einer routinemäßigen Inspektion eines Raketenabwehrsystems.
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Der Industrie- und Autozulieferer Schaeffler will in der Rüstungsindustrie Fuß fassen. (Symbolbild)
Bildrechte: dpa-Bildfunk/MSgt Sean M. Worrell
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Der Industrie- und Autozulieferer Schaeffler will in der Rüstungsindustrie Fuß fassen. (Symbolbild)

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Autozulieferer Schaeffler steigt ins Rüstungsgeschäft ein

Autozulieferer Schaeffler steigt ins Rüstungsgeschäft ein

Von einer Wachstumsbranche will jetzt auch Schaeffler profitieren: Der Industrie- und Autozulieferer will in der Rüstungsindustrie Fuß fassen – auch weil der Branche wohl kein ähnliches Schicksal droht wie der Autoindustrie.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-1-Nachrichten am .

Unglaubliche 800 Milliarden Euro sollen in den kommenden Jahren in die europäische Verteidigungsindustrie fließen. Die entsprechenden Pläne hatte die EU-Kommission im Frühjahr öffentlich gemacht – mit Blick auf die Bedrohung aus Russland und den Ukraine-Krieg. Bei Rüstungsunternehmen wie Rheinmetall, Renk oder Diehl kennen Umsatz und Gewinn nur eine Richtung: Es geht steil nach oben.

An dieser Entwicklung will nun auch der Herzogenauracher Industrie- und Autozulieferer Schaeffler teilhaben: Das Unternehmen, das wie viele andere unter dem schwächelnden Autogeschäft leidet, hat sich entschieden, stärker in die Rüstungsindustrie einzusteigen.

Schaeffler-Chef Rosenfeld: "Verteidigung ist kein Mode-Thema"

"Es geht nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie", sagte Konzern-Chef Klaus Rosenfeld in einem Interview mit der Börsen-Zeitung. Zuvor hatte Schaeffler den Einstieg ins Rüstungsgeschäft monatelang geprüft. "Verteidigung ist kein Mode-Thema. Das muss langfristig gedacht werden", erklärt Rosenfeld.

Interessant ist das Verteidigungsgeschäft für die Herzogenauracher auch, weil den Rüstungsunternehmen kein ähnliches Schicksal droht wie den Autoherstellern. Rosenfeld zufolge ist die Rüstungsindustrie "ein ganz anderes Geschäft, mit einem anderen Preis-Leistungs-Denken und ohne Wettbewerb mit chinesischen Zulieferern".

Noch keine Details zum künftigen Geschäft

Wie genau und in welchem Umfang Schaeffler ins Rüstungsgeschäft einsteigen will, ist bislang nicht bekannt. Nach der grundlegenden Entscheidung ist man laut Konzern-Chef Klaus Rosenfeld nun in einer "zweiten Phase". Ein Projektteam erarbeite dazu nun die Details der Produkt-, Fertigungs- und Vertriebsstrategie.

Ein einfacher Übertrag des zivilen Geschäfts auf das militärische sei nicht möglich. Dafür brauche es ein "eigenständiges, sehr robustes Geschäftssystem", erlklärt Rosenfeld. Etwa wegen höheren Anforderungen beim Thema Cybersicherheit. Ob und wo neue Jobs entstehen könnten, ist bislang unklar.

Komplett neu im Rüstungsgeschäft ist Schaeffler nicht

Tatsächlich ist es für das Herzogenauracher Unternehmen nicht der komplette Neueinstieg ins Rüstungsgeschäft. Schaeffler fertigt seit Jahren etwa Lager für Militärflugzeuge und Teile für Hubschrauber der US-Armee. Das allerdings in sehr geringem Maße. Bislang hat das Rüstungsgeschäft bei Schaeffler nicht einmal ein Prozent zum Gesamtumsatz beigetragen.

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