Die Illustration zeigt den esa-Kleinsatelliten Proba-2 (oben), der sich von der "Breeze"-Oberstufe der Trägerrakete Rokot gelöst hat (Handout von 2009). Zuvor war der Satellit SMOS (nicht im Bild) ausgesetzt worden.
Die Illustration zeigt den esa-Kleinsatelliten Proba-2 (oben), der sich von der "Breeze"-Oberstufe der Trägerrakete Rokot gelöst hat (Handout von 2009). Zuvor war der Satellit SMOS (nicht im Bild) ausgesetzt worden.
Bild
Brose plant den Einstieg in den Raumfahrt- und Satellitensektor am Standort Würzburg. Entstehen sollen u.a. Kleinsatelliten. (Symbolbild)
Bildrechte: picture-alliance/ dpa | esa P. Carril
Schlagwörter
Bildrechte: picture-alliance/ dpa | esa P. Carril
Audiobeitrag

Brose plant den Einstieg in den Raumfahrt- und Satellitensektor am Standort Würzburg. Entstehen sollen u.a. Kleinsatelliten. (Symbolbild)

Audiobeitrag
> Wirtschaft >

Von der Straße ins Weltall: Brose produziert bald Satelliten

Von der Straße ins Weltall: Brose produziert bald Satelliten

Gute Nachrichten für den Brose-Standort Würzburg: Neben Produkten für den Automobil-Sektor sollen bald auch Kleinsatelliten entwickelt und hergestellt werden. Die Schließung des Werks scheint vom Tisch – aber können hier alle weiter arbeiten?

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Brose plant den Einstieg in den Raumfahrt- und Satellitensektor am Standort Würzburg. Das teilen der Automobilzulieferer und das bayerische Wirtschaftsministerium heute mit.

Brose plant Einstieg in Raumfahrt- und Satellitensektor

Brose hat nach eigenen Angaben Partnerschaften mit Forschungseinrichtungen und Unternehmen geschlossen, um mittelfristig neben dem bisherigen Geschäft auch Kleinsatelliten und Schlüsselkomponenten für die Raumfahrttechnologie sowie elektrische Antriebssysteme zu entwickeln und in industrieller Serienfertigung herzustellen. Der Automobilzulieferer erhofft sich davon, den Standort Würzburg sichern zu können, an dem derzeit 1.400 Beschäftigte arbeiten.

Betriebsrat: "Starkes Signal für den Standort"

Norbert Zirnsak, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Würzburg, begrüßt diesen Schritt: "Die neuen Kooperationen sind ein Meilenstein für die Zukunft des Brose Standortes Würzburg." Yves Weinberger, Betriebsratsvorsitzender in Würzburg, spricht von einem "starken Signal für den Standort". Allerdings sei der Raumfahrtsektor nur ein zweites Standbein und könnte nur einen kleinen Teil der bisherigen Belegschaft beschäftigen.

Schließung des Werks in Würzburg stand zur Debatte

Dennoch eine gute Nachricht, findet Weinberger, denn im Februar 2025 hatte Brose überraschend angekündigt, über eine Schließung des Werkes nachzudenken. Für die Beschäftigten kam das überraschend. Der Standort habe zuletzt Gewinne erwirtschaftet, betonten Gewerkschaft und Betriebsrat.

Nach einer Sitzung des Verwaltungsrates im Mai erklärte Brose dann: Das Unternehmen wolle das Werk weiterführen, sofern es mit Arbeitnehmern und öffentlicher Hand Einigungen gibt. Seitdem haben verschiedene Bundes- und Landespolitiker Hilfe signalisiert.

Brose kooperiert mit Forschungseinrichtungen

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) erhofft sich viel von dem Schritt. "Damit gewinnt der Raumfahrtstandort Würzburg weiter an Attraktivität und wird zu einem noch wichtigeren Baustein im bayerischen Raumfahrtökosystem", wird Aiwanger in einer Mitteilung zitiert. In Würzburg fertigt das Zentrum für Telematik, in Zusammenarbeit mit der Universität, bereits seit mehreren Jahren Kleinsatelliten.

Aktuell wird bei Brose ein Ergänzungstarifvertrag verhandelt, in dem es um die Standortsicherung unabhängig von zukünftigen Produktionsverträgen geht. Weinberger ist optimistisch, dass alle Seiten zustimmen. Der Tarifvertrag solle bis Ende des Jahres geschlossen werden.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!