Biathletin Franziska Preuß
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Biathlon: Gesamtweltcupsiegerin Preuß bringt Glanz an den Arber

Biathlon: Gesamtweltcupsiegerin Preuß bringt Glanz an den Arber

Im Hohenzollern Skistadion im Bayerischen Wald findet an diesem Wochenende die Deutsche Meisterschaft im Biathlon statt. Auch Gesamtweltcupsiegerin Franziska Preuß ist am Start. Doch an den ersten Tagen stehen andere ganz oben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Als uns Franziska Preuß in ihrem Wagen die letzten Kilometer hoch zum Hohenzollern Skistadion mitnimmt, scheint die Wettkampfspannung bei ihr zu steigen. "Wir sind da. Die Männer sind schon durch, die Glückspilze", sagt sie und biegt auf den Parkplatz ein. Es ist der erste Tag der Deutschen Meisterschaft, an dem wir Preuß begleiten.

Philipp Horn hat sich zu dem Zeitpunkt schon den Titel im verkürzten Einzel bei Nieselregen gesichert. Wenig später geht es auch für die Gesamtweltcupsiegerin der vergangenen Saison mit Skirollern auf die Alphaltstrecke. Doch Preuß muss sich Janina Hettich-Walz geschlagen geben. Die 29-Jährige ist zum ersten Mal nach einem Jahr Babypause wieder am Start und krönt sich gleich zur Deutschen Meisterin.

Hettich-Walz nach Babypause gleich Doppel-Meisterin

"Ich bin noch nicht ganz in Topform. Aber das war mir klar", sagt Preuß. Für sie ist die Deutsche Meisterschaft eher eine Trainingseinheit, da sie für den Weltcupkader im Winter gesetzt ist. Für andere – wie Hettich-Walz – haben die nationalen Titelkämpfe eine andere Bedeutung. Erstmals zählen die Ergebnisse hier zu 40 Prozent für die Qualifikation für das Weltcup-Team.

Und dass mit ihr trotz der langen Pause zu rechnen ist, zeigt Hettich-Walz gleich wieder am nächsten Tag: Sie bleibt fehlerfrei und gewinnt auch das Sprint-Rennen. "Ich hatte eine unkomplizierte Schwangerschaft und eine unkomplizierte Geburt. Deshalb habe ich mich auch wieder schnell erholt", beschreibt die junge Mutter, "aber ich kann es noch nicht ganz glauben, wie gut mir das Comeback jetzt gelungen ist."

Terminstress für die Gesamtweltcupsiegerin

Franziska Preuß wird in dieser Wertung nur Sechste – und freut sich trotzdem über die Zeit und die Stimmung am Arber. "Es sind schon viele Leute hier, aber es ist trotzdem entspannt, weil nicht zu viele Leute etwas von einem wollen." Das ist seit dem 23. März dieses Jahres grundsätzlich etwas anders bei ihr. In Oslo sicherte sich Preuß in einem Herzschlagfinale vor der Französin Lou Jeanmonnot den Gesamtweltcupsieg. Zuvor war sie in Lenzerheide schon Weltmeisterin geworden.

Aber der Erfolg bringt auch Verpflichtungen mit sich. "Das war jetzt definitiv einer der stressigsten Sommer. Irgendwie summieren sich die Termine ganz schön", blickt die 31-Jährige auf die vergangenen Wochen zurück, "Wenn man alles irgendwie jongliert. Das Training, die Termine, auch die Regeneration." Sponsorenveranstaltungen, Medienanfragen – Preuß hat viel zu tun.

Mit Gelassenheit zu Olympia

Doch auch die kommende Saison ist eine besondere: Die Olympischen Spiele im italienischen Antholz stehen an. "Meinen größten Traum konnte ich mir erfüllen und alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Und es gibt mir ein bisschen Gelassenheit mit", sagt Deutschlands Nummer eins.

Trotzdem habe sie so etwas wie eine Rechnung mit Olympia offen. Denn in der Vergangenheit ist sie immer wieder durch Krankheiten und Verletzungen zurückgeworfen worden. "Ich würde einfach gerne einfach mal ohne Probleme zu Olympia fahren und dort normale Rennen machen. Und was dann dabei herauskommt, muss man schauen."

Preuß kämpft sich im Abschluss-Rennen wieder nach vorne

Im abschließenden Verfolgungsrennen steht die Nummer eins dann doch noch auf Platz eins. Mit einer blitzsauberen Schießleistung kämpft sie sich von Platz Sieben ganz nach vorne. Combackerin Janina Hettich-Walz wird Zweite und verpasst das perfekte Wochenende nur ganz knapp. Überraschungsdritte wird Selina Kastl. Auch im Sprint gab es mit Charlotte Gallbrunner bereits eine Überraschung auf Platz drei, knapp hinter Selina Grotian. Im Einzel schafft es neben Hettich-Walz und Preuß noch Vanessa Voigt aufs Treppchen. Bei den Männern gibt es drei verschiedene Deutsche Meister. Nachdem Philipp Horn das Einzelrennen gewann und sich Roman Rees den Sprinttitel sicherte, holt Justus Strelow zum Abschluss den Titel im Verfolger.

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