"Fantastisch, dass wir tatsächlich den dritten Platz nach Mühldorf holen konnten", sagt Carolin Jürgens nach der großen Preisverleihung in Berlin. Die Netzwerkkoordinatorin und Stabstellenleiterin von Lernen vor Ort am Landratsamt Mühldorf fiebert bereits seit einem Jahr auf den großen Tag hin: "Das ist auch was, was an diesem Bewerbungsprozess ganz toll war: Man hat richtig gemerkt, wie es dieses Familienbildungsnetzwerk weiter zusammenschweißt und von Runde zu Runde, die wir weitergekommen sind, alle motiviert waren, es auch noch weiter zu schaffen."
Drei Finalisten aus Bayern
Das Familienbildungsnetzwerk erhielt den dritten Platz in der Kategorie 'Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres" – und damit 10.000 Euro Preisgeld. Mühldorf schaffte es heuer als einzige bayerische Initiative auf das Siegerpodest. Das Ziel des Netzwerkes: Familien frühzeitig erreichen – mit Angeboten, die leicht zugänglich, bedarfsorientiert und überall im Flächenlandkreis gut erreichbar sind. "Wir wollen dort sein, wo die Familien ohnehin sind – damit Wege kurz bleiben und Hemmschwellen sinke", sagt Carolin Jürgens.
Fast 600 Bewerbungen gab es dieses Jahr für den Deutschen Kita-Preis, einer der renommiertesten Auszeichnungen des Bundesministeriums für Bildung und Familie sowie der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Am Ende zogen acht Bewerber in den Kategorien "Kita des Jahres" sowie acht Bündnisse in der Kategorie "Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres" ins Finale ein.
Publikumspreis für Kita in Regensburg-Burgweinting
Drei davon aus Bayern: Neben Mühldorf die städtische Kita Burgweinting in Regensburg als Finalistin in der Kategorie "Kita des Jahres", bekannt für ihre konsequente Mitbestimmung der Kinder. Die Einrichtung der Stadt Regensburg gewann einen Sonderpreis; sie setzte sich beim Publikumspreis des Magazins "Eltern" durch, in dem sie bei einer Online-Abstimmung die meisten Stimmen holte. Und aus Pielenhofen in der Oberpfalz war das Bündnis BinE – BNE für pädagogische Fachkräfte im Finale, in der Kategorie "Lokales Bündnis", das Naturraumpädagogik und digitale Medien verknüpft und bundesweit als Modellprojekt gilt.
Sechs Familienstützpunkte über den Landkreis verteilt
Das Mühldorfer Netzwerk besteht seit über 15 Jahren und vereint Kitas, Beratungsstellen, Familienzentren und viele Partner der frühen Bildung. Sechs Familienstützpunkte bilden das Herzstück: in Mühldorf, Waldkraiburg, Gars, Ampfing, Niederbergkirchen und Oberbergkirchen. Hier finden Eltern Unterstützung, von Krabbelgruppen bis Beratung durch eine Familienkinderkrankenschwester.
Die enge Vernetzung ermöglicht schnelle Hilfe: "Fachkräfte bringen Familien an die richtige Stelle", betont Jürgens, "ohne dass sie sich selbst durch Zuständigkeiten kämpfen müssen."
Eltern gestalten mit und geben Impulse
Die Jury des Deutschen Kita-Preises lobte besonders die systematische Bedarfsanalyse des Mühldorfer Netzwerks: Elternbefragungen, direkte Rückmeldungen aus den Einrichtungen und kontinuierliche Auswertung fließen in die Angebotsplanung ein. Das Netzwerk sei durch die Stützpunkte sowieso ganz nah an den Eltern dran, betont Carolin Jürgens. "Die Fachkräfte haben offene Ohren, hören, was die Familien beschäftigt. Und auch das fließt in unsere Netzwerkarbeit immer wieder ein."
Wohin die 10.000 Euro Preisgeld fließen sollen, das will das Familienbildungsnetzwerk gemeinsam mit allen Stützpunkten entscheiden. Höchstwahrscheinlich ist eine digitale Freizeitkarte für Familien geplant. "Der Landkreis hat viel zu bieten und wir wollen das bekannter machen", erklärt die Netzwerkkoordinatorin. Zudem bleibt das Netzwerk am Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie dran, ein großes Anliegen, das viele Eltern im Landkreis bewegt.
Die Kita Regensburg Burgweinting gewann einen Sonderpreis.
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