Vor dem Wohnhaus der getöteten Mutter legten Menschen Kerzen, Blumen und eine kleine Engelsfigur nieder.
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Vor dem Wohnhaus der getöteten Mutter legten Menschen Kerzen, Blumen und eine kleine Engelsfigur nieder.
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Dreifache Mutter erschossen – Anklage gegen Bekannten

Dreifache Mutter erschossen – Anklage gegen Bekannten

Sechs Monate nach den tödlichen Schüssen auf eine 30-jährige Frau in Augsburg-Haunstetten hat die Staatsanwaltschaft Augsburg Mordanklage gegen einen Bekannten des Opfers erhoben. Die Ermittler sprechen von Heimtücke und einer geplanten Tat.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Einem 29 Jahre alter Mann wird beschuldigt, im Mai eine 30-jährige dreifache Mutter in ihrer Wohnung getötet zu haben. Er soll aus dem sozialen Umfeld der Frau stammen, die Tat gezielt vorbereitet und mit einer halbautomatischen Schusswaffe ausgeführt haben. Der Verdächtige sitzt in Untersuchungshaft. Über die Zulassung der Anklage und den Beginn eines Prozesses entscheidet nun das Landgericht Augsburg.

Ermittler gehen von persönlichem Motiv aus

Die Staatsanwaltschaft stützt sich auf zahlreiche Indizien: Der Mann soll sich unbemerkt Zutritt zur Wohnung verschafft und mehrfach auf das Opfer geschossen haben. Die Tatwaffe wurde später in einem Bach entlang der mutmaßlichen Fluchtroute entdeckt. Gerichtssprecher Michael Rauh erklärte, der Tat sei ein "kompliziertes Beziehungsgeflecht" vorausgegangen. Die Anklage legt dem Verdächtigen Heimtücke und niedrige Beweggründe zur Last – Merkmale, die laut Gesetz für einen Mord sprechen. Man gehe von einer vorsätzlichen und geplanten Tötung aus.

Kinder durch Spendenaktion unterstützt

Die Tat im Mai dieses Jahres hatte in Haunstetten für Entsetzen gesorgt. Die 30-Jährige hinterlässt drei kleine Kinder, die sich zum Tatzeitpunkt im Haus aufhielten. Angehörige und Nachbarn organisierten eine Spendenaktion, um die Betreuung der Kinder zu sichern. Über 35.000 Euro wurden bereits innerhalb weniger Tage gesammelt. Vor dem Wohnhaus legten Menschen Kerzen, Blumen und eine kleine Engelsfigur nieder – ein Zeichen der Anteilnahme.

Prozessbeginn frühestens 2026 erwartet

Ob es zu einer Hauptverhandlung kommt, ist derzeit noch offen. Das Gericht prüft die Anklageschrift und die vorliegenden Beweise. Mit einem möglichen Prozessbeginn rechnet man nicht vor dem kommenden Jahr. Die Beweisaufnahme dürfte umfangreich werden. Für den Beschuldigten gilt bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung weiterhin die Unschuldsvermutung.

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