Hände einer Frau liegen auf ihrem Schoß
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Immer mehr Frauen in Bayern sind von häuslicher Gewalt betroffen.
Bildrechte: BR/Cosima Martin
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Immer mehr Frauen in Bayern sind von häuslicher Gewalt betroffen.

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"Er hat mir das Nasenbein gebrochen": Gewalt an Frauen in Bayern

"Er hat mir das Nasenbein gebrochen": Gewalt an Frauen in Bayern

Isabelle wurde Opfer von häuslicher Gewalt. Kein Einzelfall: Bundesweit hat die Gewalt gegen Frauen und Mädchen im vergangenen Jahr zugenommen. So auch in Bayern. Wie Isabelle sich aus der Gewalt befreit hat und welche Hilfsangebote es gibt.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Sie überschlägt die Beine, packt die Hände zusammen, nimmt nochmal tief Luft. Dann erzählt Isabelle, was ihr passiert ist. "Ich war seit einem Jahr in einer Beziehung mit dem Mann und da ist schon ziemlich viel vorgefallen. Und der ausschlaggebende Punkt war, dass er mich geschlagen hat und mir das Nasenbein gebrochen hat." Isabelle heißt eigentlich anders. Mit ihrer Geschichte ist sie nicht allein. Das zeigen Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) und des Landeskriminalamts in Bayern (LKA).

Mehr Frauen werden Opfer von häuslicher Gewalt

Häusliche Gewalt meint alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, die zwischen Familienangehörigen oder Partnern passiert. Bundesweit sind im Jahr 2024 insgesamt 187.128 Frauen Opfer häuslicher Gewalt geworden. Ein Anstieg um 3,5 Prozent im Vergleich zu 2023. Das geht aus einem neuen Bundeslagebild des BKA zum Thema geschlechtsspezifische Straftaten (externer Link) hervor.

Ähnlich sieht es in Bayern aus. Fast 69 Prozent der hier Betroffenen von häuslicher Gewalt waren weiblich. Noch mehr waren es bei der Gewalt durch den Partner – 77,7 Prozent der Betroffenen waren Frauen.

Beratungsstellen als Hilfsangebot für Frauen

Nach dem Nasenbeinbruch geht Isabelle zu ihrer Ärztin. Erzählt ihr, dass sie geschlagen wurde. Über eine Selbsthilfeorganisation, die ihr ihre Ärztin empfohlen hat, wird sie an eine Beratungsstelle in Würzburg weitergeleitet. Dort fängt sie an, über ihre Erfahrungen zu sprechen.

Beratungsstellen sind eine wichtige Anlaufstelle für betroffene Frauen. Das weiß auch Giovanna Camertoni, Leiterin des Selbsthilfe- und Beratungszentrum für Frauen in Aschaffenburg, kurz SEFRA. Seit 40 Jahren helfen sie Frauen bei der Risikoeinschätzung, machen mit ihnen auch eine Sicherheitsplanung, so Camertoni. Weil Gewalt aber vor allem in den intimen Beziehungen passiert und die Partner eine starke Verbindung zueinander haben, sei es für viele Frauen schwierig, sich zu trennen, sagt sie weiter.

Mit der Beratung raus aus der Gewalt

Isabelle hat sich Anfang des Jahres von ihrem damaligen Partner getrennt. Vor wenigen Woche hatte sie ihren letzten Termin bei der Beratungsstelle. Die intensiven Gespräche, Notfallplanungen und Strategien, wie sie vorgeht, wenn sie ihrem Ex-Partner begegnet, haben ihr in der Beratung geholfen.

Um auch heute mit ihrer Gewalterfahrung klarzukommen, hat sie verschiedene Strategien: "Mit jemandem darüber reden, wenn man das Bedürfnis hat. Und wenn nicht, dann einfach schöne Dinge machen, was man halt gerne macht, sich mit Freunden treffen oder wenn man gerne Filme schaut, ins Kino gehen."

Weltweiter Aktionstag: Aufmerksamkeit für Gewalt an Frauen

Mehr Sichtbarkeit beim Thema Gewalt an Frauen soll der Internationale Tag zur Beseitigung gegen Gewalt an Frauen bringen. 1999 hatte die UN-Generalversammlung dieses Datum zum internationalen Aktionstag ausgerufen. Viele Städte und Gemeinden in Bayern beteiligen sich beispielsweise mit Podiumsdiskussionen oder Ausstellungen.

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