Der autonome Elektro-Shuttle-Bus Auve Tech MiCa auf der IAA Mobility in München - ein Modell für den urbanen Personentransport?
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Fahrerlose Shuttles, Busse, Taxis: Bald Realität in München?

Fahrerlose Shuttles, Busse, Taxis: Bald Realität in München?

Bayerns Ministerpräsident Söder will Bayern zum "Leuchtturm" des autonomen Fahrens machen. Im Großraum München sollen mittelfristig Tausende fahrerlose PKW und Busse unterwegs sein. Auch Uber will mitmischen. Aber es gibt Hürden.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Radio Bayern am .

Einige Projekte für autonomes Fahren gab und gibt es in Bayern schon. Zum Beispiel die Teststrecke auf der Autobahn A9, autonom fahrende kleine Flotten im Landkreis Kelheim (KelRide), die Shuttle Modellregion Oberfranken (SMO), selbst fahrende Elektrobusse in Bad Birnbach oder MINGA in München, das gerade anläuft. Damit sei Bayern "Pionier", so Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Aus den bisherigen Projekten wolle man jetzt ein "neues Leuchtturmprojekt kreieren" - mit dem Großraum München als Schwerpunkt.

Tausende selbst-fahrende Shuttles und Busse für München

Söders Zukunftsvision: Mittelfristig "20.000 selbst fahrende Shuttles und 5.000 autonome Busse" für den Großraum München. An seiner Seite weiß er dabei Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. "Wir brauchen`s in München", so der SPD-Politiker. Ein Grund sei der Personalmangel: "Wir haben schon jetzt mehr Busse als Fahrer", so Reiter. Außerdem erhofft er sich eine bessere Anbindung "der Peripherie" durch fahrerlose "On Demand-Angebote". Statt nicht ausgelasteter großer Busse mit Fahrer könnten dann kleinere autonome Shuttles Menschen in die Außenbezirke bringen - auch in Randzeiten. Das spart Personal und Kosten. Wann das Realität sein könnte, darauf legten sich Söder und Reiter aber nicht fest.

TUM-Präsident mahnt mehr Tempo an

Am Rande der IAA vereinbarten die Vertreter aus Politik, Automobilindustrie und Forschung in einer Absichtserklärung nun aber, sich zu vernetzen. Denn bislang arbeitet jedes Projekt für sich. Im Thema führende Universitäten wie die Technische Universität München (TUM) und die Technische Hochschule Ingolstadt etwa haben laut TUM-Präsident Thomas Hofmann bislang keinerlei Daten ausgetauscht. Doch das sei wichtig, um die Künstliche Intelligenz, die in den fahrerlosen Fahrzeugen steckt, weiterzuentwickeln. Hofmann warnt, man müsse jetzt schnell mehr autonome Fahrzeuge auf die Straße bringen, "denn jeden Monat, den wir nicht auf der Straße sind, und nicht reale Daten sammeln in großer Masse, wie es in China oder den USA passiert, fallen wir zurück".

VDA: Rechtliche Hürden bremsen autonomes Fahren noch aus

Laut Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), ist autonomes Fahren "keine Zukunftsvision mehr". Neben dem ÖPNV sieht sie auch großes Potenzial in der Logistik. Im LKW-Verkehr könne fehlendes Personal so kompensiert werden. Unternehmen wie MAN haben bereits erfolgreiche Testläufe mit autonomen Fahrzeugen abgeschlossen. Müller kritisiert, dass hohe bürokratische und regulatorische Hürden verhindern, dass autonome Fahrzeuge zügig auf die Straße kommen. Ministerpräsident Söder betont, es sei "schon etwas überraschend, dass beim Auto in anderen Teilen der Welt schon genutzt wird, was bei uns verboten ist".

Unternehmen will Testlauf mit Uber in München starten

Der US-Fahrtenanbieter Uber und das chinesische Technologie-Unternehmen Momenta haben inzwischen angekündigt, dass sie KI-gesteuerte Robotaxis nach Europa bringen wollen. München soll der Startpunkt für das Projekt sein. Schon 2026 soll der Testbetrieb von autonomen Fahrten auf Level 4 beginnen. Das bedeutet, dass das Auto innerhalb eines klar definierten Betriebsbereichs komplett ohne Fahrer auskommt. In der Testphase soll zur Sicherheit noch ein Fahrer am Steuer sitzen, der zur Not die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen kann, schreibt Momenta auf Anfrage. In China sind bereits mehrere Robotaxis von Momenta in Betrieb – das Unternehmen kooperiert außerdem mit deutschen Automobilfirmen wie BMW oder Mercedes-Benz.

Laut Momenta laufen aktuell mehrstufige behördliche Genehmigungsverfahren. Beim Bayerischen Verkehrsministerium seien noch keine entsprechenden Anträge eingegangen, so ein Sprecher auf Anfrage.

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