Screensshot aus dem Video vom Gottesdienst unter dem Marienhof. Kardinal Reinhard Marx hält die Barbarafeier bei den Tunnelbauern der 2. Stammstrecke
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Screensshot aus dem Video vom Gottesdienst unter dem Marienhof. Kardinal Reinhard Marx hält die Barbarafeier
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Kardinal Marx beim Gottesdienst für zweite Stammstrecke

Kardinal Marx beim Gottesdienst für zweite Stammstrecke

Die Arbeiten für die zweite Stammstrecke der S-Bahn München laufen auf Hochtouren. Damit es mit dem Tunnelbau bald losgehen kann, wurde eine riesige Bohrmaschine bestellt. Für die Arbeiter hielt Kardinal Marx einen Gottesdienst unter dem Marienhof.

Über dieses Thema berichtet: Abendschau - Der Süden am .

Die Heilige Barbara gilt als Patronin der Bergleute, Mineure und Tunnelbauer. Sie wird deshalb an den Tunnelbaustellen mit Bildstöcken und Statuen geehrt. Kardinal Reinhard Marx erzählt, dass er vor 40 Jahren die letzte Barbarafeier vor Bergleuten gehalten habe und es ihn besonders freue, auf der dritten Tiefebene einen Gottesdienst am Barbaratag (4.12.) mit den Arbeitern für die zweite Stammstrecke der S-Bahn München zu feiern: "Ich habe ja lange im Ruhrgebiet gelebt, bin oft unter Tage gewesen."

Schwere und gefährliche Arbeit in der Tiefe

Von schweren Unfällen und größeren Verletzungen seien die mehreren hundert Arbeiter auf der Baustelle der zweiten Stammstrecke bislang verschont geblieben, sagt der Bauleiter am Marienhof, Robert Listl.

Die Arbeit in einer Tiefe von mehr als 40 Metern sei anstrengend und gefährlich. Denn der Münchner Untergrund besteht aus Kies, Sand und Lehm, durchzogen von Grundwasser. Das bedeutet einen großen Druck auf den Baukörper des Tiefbahnhofs. Und die Schwierigkeit mit hereindrückenden Grundwasser "macht die Arbeiten besonders anspruchsvoll", so Listl.

Inzwischen wurde die Sohle am Marienhof in 44 Metern unter der Erde betoniert. Sie hat bisher eine Dicke von 2,60 Meter, wird aber noch verstärkt auf bis zu 6 Meter. Das sei auch nötig, sagt der Projektleiter der zweiten Stammstrecke, Kai Kruschinski.

Baukörper darf nicht aufgeschwemmt werden

Der viele Beton sei nötig, um Ballast zu schaffen, damit der Bahnhof unten stabil bleibt, so Kruschinski. Er vergleicht das Bauwerk mit einem "Schiff im Meer, das vom Wasser nach oben gedrückt wird". Derzeit arbeiten Techniker an einer großen Betonsäge, die einen Sockel zerlegt. Mit Trennschleifern sind Arbeiter dabei, Stützen abzubauen. Es geht darum, eine Zwischenebene wieder zu entfernen, die nötig war, um die Baugrube zu stabilisieren, damit die Schlitzwände nicht eingedrückt werden vom nassen Erdreich.

Viele temporäre Bauten machen zweite Stammstrecke so teuer

Viele Baumaßnahmen sind eine Zeit lang nötig, um überhaupt weiter bauen zu können, erklärt Projektleiter Kruschinski. "Das macht es teuer, wenn man sich das hier anschaut, da sind die wenigsten Sachen jetzt schon für die Ewigkeit, sondern das meiste ist gebaut, damit wir bauen können." Der Bahnhof werde quasi von unten nach oben gebaut, so Kruschinski. Auch Umplanungen haben Baukosten erhöht und die Bauzeit verlängert. So war am Arnulfpark Grundwasser in einen Rettungsschacht gekommen. Inzwischen sei der Rohbau aber fertig.

Spezielle Anforderungen auch für die Tunnelbohrmaschine

Die Tunnelbohrmaschine des Weltmarktführers Herrenknecht, die jetzt für München bestellt worden ist, ist 178 Meter lang. Sie wird zunächst beim Hersteller im Schwarzwald montiert, dann wieder zerlegt und in Einzelteilen nach München gebracht.

Wegen der Anforderungen des Münchner Untergrunds muss sie ganz anders konstruiert sein als beispielsweise Tunnelbohrmaschinen für den Gotthart- oder den Brennerbasistunnel. Und deswegen brauchen wir "ein ganz besonderes Schneidrad", so Kruschinski. "Da kommt so eine Art Schlamm raus, und dieser Schlamm wird dann von einer Tunnelvortriebsmaschine raus auf die Baustelleneinrichtungsfläche gepumpt, dort entwässert und dann aus München raustransportiert."

Abraum muss schnell aus der Stadt gebracht werden

Weil in der Innenstadt nur wenig Platz für den Abraum ist, müsse der innerhalb von 24 Stunden abtransportiert werden. Für dieses Problem wird noch nach einer Lösung gesucht. Es sollen bereits Ziegelhersteller Interesse angemeldet haben an dem Lehm.

Feierlicher Gottesdienst am Übergangstollen zur U-Bahn

Kardinal Marx lobt das Miteinander auf der Baustelle für die Mobilität in dieser Stadt, "für eine Kultur der Freiheit". Diese Baustelle, die hier Männer aus verschiedenen Nationen über Jahre beschäftigte, sei etwas ganz Kostbares. Sie zeige die "Würde der menschlichen Arbeit".

Als Marx den Gottesdienst zu Ehren der Schutzheiligen Barbara zelebriert, stehen 60 bis 70 Arbeiter, Poliere, Ingenieure und Mitarbeiter der Bauaufsicht im Halbrund um den provisorischen Altar. Dort, wo es zu den U-Bahnlinien U3 und U6 geht, ist es jetzt sehr feierlich. Ein voll erleuchteter Christbaum, eine Barbarastatue und der Eingang zum Stollen, alles zu Ehren der Schutzheiligen der Tunnelbauer.

Im Audio: Kardinal Marx feiert Gottesdienst auf Baustelle zur Münchner Stammstrecke

Zum Barbarafest feiert Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Baumaßnahmen an der zweiten Stammstrecke der S-Bahn München einen Gottesdienst auf der Baustelle am Marienhof in München.    Konzelebriert hat Florian Wagner, Seelsorger für die Mitarbeitenden der 2. Stammstrecke München.
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Barbarafeier mit Kardinal Marx auf der Baustelle der zweiten Stammstrecke unter dem Marienhof

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Zum Barbarafest feiert Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, auf der Baustelle der 2. Stammstrecke einen Gottesdienst.

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