Der Schriftzug "Bayerisches Rotes Kreuz" auf einem Fahrzeug in München
Der Schriftzug "Bayerisches Rotes Kreuz" auf einem Fahrzeug in München
Bild
Hans-Michael Weisky ist neuer Chef des Bayerischen Roten Kreuzes
Bildrechte: picture alliance / dpa | Matthias Balk
Schlagwörter
Bildrechte: picture alliance / dpa | Matthias Balk
Audiobeitrag

Hans-Michael Weisky ist neuer Chef des Bayerischen Roten Kreuzes

Audiobeitrag
>

Nach turbulenten Monaten: Bayerisches Rotes Kreuz hat neuen Chef

Nach turbulenten Monaten: Bayerisches Rotes Kreuz hat neuen Chef

Hans-Michael Weisky ist zum neuen Präsidenten des Bayerischen Roten Kreuzes gewählt worden. Er übernimmt das Amt von Angelika Schorer, die nicht zur Wiederwahl angetreten war. Beim BRK hatte es in den vergangen Monaten interne Turbulenzen gegeben.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-2-Nachrichten am .

Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hat auf seiner 42. Landesversammlung in Deggendorf die Weichen für die Zukunft gestellt. Zum neuen Präsidenten des BRK wählten die rund 400 anwesenden Delegierten Hans-Michael Weisky vom Kreisverband Traunstein. Er übernimmt das Amt von seiner Vorgängerin Angelika Schorer, die nicht mehr zur Wahl antrat.

Zur Vizepräsidentin wurde Mechthilde Wittmann, MdB (57, BRK-Kreisverband Oberallgäu) und zum Vizepräsidenten Andreas Hanna-Krahl, MdL (36, BRK-Kreisverband Garmisch-Partenkirchen) gewählt.

Innenminister würdigt Rotes Kreuz als Rückgrat der Gesellschaft

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nannte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) in seiner Rede vor den Delegierten das "Herz, Rückgrat und Sicherheitsnetz für Hilfe, Menschlichkeit und Zusammenhalt". Der Freistaat werde das Rote Kreuz weiter "bestmöglich" unterstützen, so der Minister laut Mitteilung. Dazu gehöre das neue Landesamt für Bevölkerungsschutz, mit dem die bisherigen Strukturen von Feuerwehr, Rettungswesen sowie Katastrophen- und Zivilschutz gestärkt würden.

Mit einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro, 26.500 hauptamtlichen und 180.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern ist das BRK die wohl größte Hilfsorganisation im Freistaat. Finanziert wird es durch öffentlich-rechtliche und private Kostenträger, Spenden und Fördermitgliedsbeiträge.

BRK hat turbulente Monate hinter sich

In den vergangenen Monaten hatte es in der Führung des BRK mehrfach Turbulenzen gegeben. Im Frühjahr beschloss das Präsidium in einer außerordentlichen Sitzung, sich mit sofortiger Wirkung von Landesgeschäftsführerin Elke Frank zu trennen. Die Gründe wurden nicht genannt. Ihre Aufgaben übernahm Vize-Geschäftsführer Armin Petermann - der das BRK dann im September kurzfristig verließ, um sich "neuen beruflichen Herausforderungen" zuzuwenden.

Über Monate zog sich zudem ein Streit zwischen dem Haushaltsausschuss des BRK und der BRK-Landesgeschäftsstelle über deren undurchsichtige Finanzen hin. Den Vorstand entlastete der Ausschuss sowohl 2023 als auch 2025 jeweils nur mit einer Ja-Stimme bei sonst lauter Enthaltungen, um Besorgnis und Unmut auszudrücken, ohne die Arbeit des BRK zu gefährden. Die Präsidentin konterte, im Sommer eskalierte der Streit. Anschließend bemühte sich Schorer, die Wogen zu glätten.

Schorer: "Innerverbandliche Spannungsfelder"

Rückblickend sprach sie im September von "innerverbandlichen Spannungsfeldern". Nicht immer sei es gelungen, gemeinsame Interessen in den Vordergrund zu stellen. "Gelegentlich wurden unterschiedliche Prioritäten und Sichtweisen sichtbar, was die Zusammenarbeit und die notwendige Geschlossenheit herausforderten." Es sei daher wichtig, den offenen Dialog und die gemeinsame Ausrichtung auf die Kernziele des BRK weiter zu stärken.

Zugleich lobte Schorer "den unermüdlichen Einsatz aller Haupt- und Ehrenamtlichen, die das BRK auch in meiner Amtszeit als Präsidentin getragen haben". Es sei gelungen, 30.000 neue Ehrenamtliche zu gewinnen, ein neues Katastrophenschutzkonzept zu etablieren und die wirtschaftliche Situation des Verbandes wieder zu verbessern. Schorer stand vier Jahre an der BRK-Spitze, zuvor hatte sie viele Jahre bereits Führungsämter auch auf Kreis- und Bezirksebene.

(Anmerkung der Redaktion: Eine erste Fassung dieses Artikels enthielt veraltete Informationen zum Streit über die Finanzlage der BRK-Geschäftsstelle, wir haben dies nachträglich korrigiert und präzisiert.)

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!