Joachim Herrmann
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Die Handy-Warnung war nicht konkret genug, kritisiert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Es geht um die Bombendrohung gegen das Oktoberfest.
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Die Handy-Warnung war nicht konkret genug, kritisiert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Es geht um die Bombendrohung gegen das Oktoberfest.

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Nach Oktoberfest-Sperrung: Herrmann kritisiert Handy-Warnung

Nach Oktoberfest-Sperrung: Herrmann kritisiert Handy-Warnung

Innenminister Joachim Herrmann kritisiert die Warnung vor "extremer Gefahr" für ganz München: Sie löste Ängste aus, obwohl die Bombendrohung nur die Wiesn betraf. Die Feuerwehr rechtfertigt den Alarm.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Radio Bayern am .

Die Handy-Warnung an die Bevölkerung war nicht konkret genug, kritisiert Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Über das Cell-Broadcast-System des Bundes erhielten am Mittwoch alle empfangsbereiten Handys automatisch die Warnung vor "extremer Gefahr" in München. Ohne weitere Angabe zu den Gründen. Dass es nur um die Wiesn-Sperrung ging, erfuhr man erst, wenn man den angegebenen Link extra im Browser eingegeben hatte.

Herrmann: Warnung zu ungenau

Das müsse nachgearbeitet werden, zeigte sich Innenminister Joachim Hermann in BR24 irritiert: So eine flächendeckende Warnung müsse in sich stimmig sein und auch konkrete Informationen für die Bevölkerung beinhalten: "Vor was wird sie denn jetzt eigentlich konkret gewarnt? Und wie soll sich die Bevölkerung verhalten, um einer möglichen Gefahr zu entgehen?"

Um kurz nach 11 Uhr hatte die Integrierte Leitstelle der Münchner Feuerwehr entschieden, die mittlere Warnstufe ("Amtliche Gefahrenmitteilung") auszulösen. Konsequenz: Über das Cell-Broadcast-System des Bundes erhielten alle empfangsbereiten Handys im Raum München die Warnung automatisch, so wie neulich beim bundesweiten Warntag, – es sei denn, die Funktion war deaktiviert. Auch über die Warn-Apps "Katwarn" und "Nina" ging die Meldung raus.

Münchner Feuerwehr rechtfertigt Vorgehen

Da in der Meldung von "extremer Gefahr" für "München" die Rede war, hatte sie für Irritationen und Ängste in der Bevölkerung gesorgt. Von einer "unspezifischen Sprengstoffdrohung" gegen das Oktoberfest erfuhren die Nutzer erst über den angegebenen Link. Herrmann hat nun "darum gebeten, dass das noch mal nachgearbeitet wird, wie man da in Zukunft in solchen Situationen vorgeht."

Auf BR24-Anfrage teilte die Münchner Feuerwehr mit, dass das Cell-Broadcast-System (CB) "technisch bedingt" immer eine extreme Gefahr anzeige: "CB wurde explizit ausgewählt, da wir auch die Tourist*innen und Besucher*innen des Oktoberfests erreichen und nicht nur sehr lokal warnen wollten."

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So sah am Mittwoch, 01.10.25, die Warnung wegen der Wiesn-Schließung aufgrund einer Bombendrohung aus

Polizei-Vize: Wollten alle Wiesn-Besucher erreichen

Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) war am Mittwoch bemüht, die Münchner Bevölkerung in den sozialen Medien zu beruhigen. In einem Video auf Instagram sagte er: "Allen vielleicht durch "Katwarn" verunsicherten Münchnerinnen und Münchnern kann ich sagen: Egal, wo Sie sich in München befinden, die Drohung richtet sich nur gegen die Theresienwiese." Münchens Polizeivizepräsident Christian Huber hatte in einer Pressekonferenz betont, "Katwarn" sei "letztendlich eine Option gewesen, dass man sagt: Da erreicht man vielleicht auch den Rest, der es bislang noch nicht mitbekommen hat."

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