Oktoberfest Aufbau 2025: Zeitdruck, Schweiß und Nerven
Oktoberfest Aufbau 2025: Zeitdruck, Schweiß und Nerven
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Ein Mann sitzt mit einem Hammer in der Hand auf dem Dach eines Bierzeltes auf dem Münchner Oktoberfest, im Hintergrund sieht man das Riesenrad.
Bildrechte: picture alliance/dpa/Peter Kneffel; picture alliance/imageBROKER/Karlheinz Irlmeier | Collage: BR Grafik
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Ein Mann sitzt mit einem Hammer in der Hand auf dem Dach eines Bierzeltes auf dem Münchner Oktoberfest, im Hintergrund sieht man das Riesenrad.

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Oktoberfest Aufbau 2025 - Zeitdruck, Schweiß und Nerven

Oktoberfest Aufbau 2025 - Zeitdruck, Schweiß und Nerven

Elf Wochen lang ist die Theresienwiese eine Großbaustelle. Alle arbeiten unter Hochdruck bis zur letzten Minute, damit es auf dem größten Volksfest der Welt "O'zapft is" heißen darf. "Kontrovers – Die Story" hat den Aufbau bis zum Anstich begleitet.

Über dieses Thema berichtet: Kontrovers am .

Von den Rasenstreifen und dem Schotter, der sonst die Münchner Theresienwiese bedeckt, ist schon seit Wochen nichts mehr zu sehen. Jedes Jahr bauen hunderte Handwerker das Oktoberfest auf. Und alle haben ein gemeinsames Ziel: pünktlich fertig werden. Der Tag des Anstichs sitzt jedem im Nacken.

Oktoberfest: 11 Wochen Aufbauzeit

Anfang Juli beginnen die ersten kleinen Bagger auf der Festwiese im Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt zu scharren und zu kratzen. Die im Boden eingelassenen Fundamente werden wieder ausgegraben. Zwei Tage später stehen schon die ersten großen Stützen. Roger ist Zeltmeister der Schottenhamel Festhalle. Seine Aufgabe ist es, den Aufbau von Tag eins an zu koordinieren. Elf Wochen hat er Zeit.

In den letzten Tagen arbeiten bis zu 30 Handwerker gleichzeitig an dem Zelt. "Das wird zum Schluss immer stressiger. Der Druck ist gewaltig, dass zum einen nichts passiert und dass wir zum anderen fertig werden. Der Termin des Anstichs lässt sich ja schlecht verschieben", erklärt der gelernte Bauschreiner in Kontrovers – Die Story. Roger hat jahrelange Erfahrung mit dem Aufbau von Großzelten. Trotzdem gibt es jedes Jahr Neuerungen und die Zeitpläne müssen ständig angepasst werden.

Video: Aufbau des Oktoberfests

Neue zentrale Bierversorgung

Dieses Jahr soll das Zelt eine neue, zentrale Bierversorgung bekommen. Bislang musste die Brauerei jede Nacht an drei verschiedenen Stellen Bier nachtanken, um den Durst der Besucher des nächsten Wiesn-Tages stillen zu können. Dieser Vorgang soll mit der neuen Konstruktion künftig schneller und effizienter ablaufen. Roger hat dafür mit seinen Kollegen ein provisorisches Nebengebäude mit Stahlstützen gebaut.

Dreieinhalb Wochen vor dem Anstich sollen drei große Biertanks auf dem Boden des ersten Stocks platziert werden. Jeder Tank fasst 28.000 Liter Bier. Das heißt, es lastet während des Oktoberfests ein enormes Gewicht auf der Konstruktion. "Na, klar, bin ich heute nervös, dass alles klappt," erklärt Roger.

Gegen 10 Uhr kommt ein großer, mobiler Kran, der die Tanks vom LKW auf den ersten Stock hebt. Roger und vier weitere Kollegen positionieren die Tanks millimetergenau auf den darunterliegenden Stützen. Nach zwei Stunden ist es geschafft – und die Konstruktion hält.

Ohne bestandene Abnahme keine Betriebserlaubnis

Der Zeltausbau schreitet indessen voran: Kücheneinbau, tausende Meter Kabel für Licht, Soundanlage und Küche. Dutzende Deko-Kränze, Bänke für knapp 10.000 Besucher, Schilder, Feuerlöscher, Türen, Toiletten – alles muss an seinen festgelegten Platz. Roger muss den genehmigten Bauplan exakt einhalten, sonst erhält der Festwirt keine Betriebserlaubnis für die Wiesn.

Vier Tage vor dem Anstich kommt die Feuerwehr zur Überprüfung. Claudia Bartmann, Brandamtsrätin von der Münchner Berufsfeuerwehr, findet noch kleinere Mängel: "Wir haben ein paar Türen, die noch nicht ganz funktionieren, weil die einfach zu schwerfällig sind. Dann haben wir noch ein paar interne Rettungswege, die noch gekennzeichnet werden müssen. Solche Kleinigkeiten. So schlimm ist es nicht."

Zeltmeister Roger ist erleichtert. Die zweieinhalb Monate Aufbauarbeit neigen sich dem Ende zu. Der Endspurt ist zwar wie jedes Jahr wieder stressig, aber das von tausenden Gästen herbeigesehnte "O'zapft is!" kommt Oberbürgermeister Reiter dann pünktlich über die Lippen. Und 16 Tage später beginnt dann der Abbau.

Oktoberfest: Unser BreznBot beantwortet Eure Fragen zur Wiesn

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