In Rosenheim und Umgebung hat es in den vergangenen Tagen Betrugsvorfälle mit vermeintlichen Bank-Apps gegeben. Der oder die mutmaßlichen Täter sprechen Passanten an, sie würden sich in einer Notlage befinden. In drei Fällen gaben ihnen die Passanten Bargeld – bekamen dafür aber nie, wie versprochen, das Geld zurücküberwiesen.
Betrug mit angeblicher Banking-App
In Rosenheim wurde zum Beispiel am Montagnachmittag ein 19-Jähriger angesprochen. Ein Unbekannter erklärte, er brauche dringend 1.000 Euro, habe aber kein Bargeld bei sich. Er würde ihm stattdessen via Bank-App 1.000 Euro überweisen. Vor seinen Augen täuschte er durch Tippen am Handy in eine vermeintliche Bank-App eine Transaktion vor. Daraufhin hob der 19-Jährige Geld von seinem Konto ab und übergab es dem Unbekannten. Geld kam auf dem Konto des 19-jährigen Rosenheimers allerdings nie an, so die Polizei.
Polizei ermittelt in weiteren Fällen
Sie ermittelt nach ähnlichen Fällen in Schechen und Vogtareuth im Landkreis Rosenheim. Dort gab ein Unbekannter an, kein Benzin zu haben. Auch hier wurde Bargeld verlangt, im Gegenzug einer angeblichen Sofortüberweisung mit Bank-App. In diesen Fällen entstand ein Gesamtschaden von rund 500 Euro. Beim Vorfall in Vogtareuth gab der Täter an, aus Großbritannien zu stammen. Im Fall von Schechen gaben die Täter vor, aus Rumänien zu stammen, so die Polizei. Ob ein Zusammenhang besteht, wird derzeit ermittelt.
Europaweite Betrugsmasche "gestrandeter Touristen"
Eine vorgetäuschte Sofortüberweisung setzen Betrüger auch bei der europaweiten Betrugsmasche "gestrandeter Tourist" ein, vor der unter anderem die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt (externer Link). Sie gaukeln Passanten an Bahnhöfen, Innenstädten oder auch Raststätten eine Notlage vor und versuchen an Bargeld zu kommen. Vor den Augen der Opfer wird dann mit einer angeblichen Banking-App so getan, als ob der Betrag sofort online zurücküberwiesen wird. Doch tatsächlich wird keine Überweisung ausgeführt, sondern nur Hilfsbereitschaft ausgenutzt.
Tipps von Verbraucherzentrale und Polizei sind unter anderem: Skeptisch sein, wenn man von Fremden um Bargeld gebeten wird, und nicht von dramatischen Schilderungen unter Druck setzen lassen. Bei Überweisungen vorher prüfen, ob sie tatsächlich auf dem eigenen Konto eingegangen sind, bevor man im Gegenzug Bargeld herausgibt.
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