Die Münchner Polizei hat am Montag einen Tatverdächtigen einer versuchten gefährlichen Körperverletzung festgenommen. Bei seiner Ermittlung kam auch ein sogenannter Super-Recognizer zum Einsatz. Ein Super-Recognizer ist ein Mensch mit der angeborenen Fähigkeit, sich Gesichter außergewöhnlich gut zu merken und wiederzuerkennen, auch über lange Zeiträume und unter schwierigen Bedingungen, wie schlechter Bildqualität, Verkleidungen oder Altersveränderungen. Seit 2018 arbeitet die Münchner Polizei mit Super-Recognizern zusammen.
Mann zückt Messer gegen Zivilbeamten
Der nun von der Münchner Polizei vorgestellte Ermittlungserfolg nahm am frühen Montagmorgen seinen Anfang. Gegen 5.30 Uhr befand sich ein Polizeibeamter in privater Kleidung auf dem Heimweg vom Dienst am U-Bahnhof Karlsplatz/Stachus. Dort wurde er auf einen Mann aufmerksam, der am Bahnsteig Müll hinterließ, und sprach diesen an. Dabei wies sich der Beamte als Polizist aus und erteilte dem Mann einen Platzverweis.
Daraufhin zog dieser ein Messer und attackierte den Polizisten mit Stichbewegungen. Der Beamte konnte die Angriffe geistesgegenwärtig mit seinem mitgeführten Rucksack abwehren und blieb laut Polizei nur mit viel Glück unverletzt. Der Täter flüchtete im Anschluss vom Tatort. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb zunächst erfolglos.
Super-Recognizer identifiziert polizeibekannten Tatverdächtigen
Daraufhin wurden die Videoaufnahmen aus dem U-Bahnhof einem Super-Recognizer der Münchner Polizei gezeigt, der den polizeibekannten Mann anhand eines früheren Vorfalls identifizieren konnte. Er konnte am Vormittag an seinem derzeitigen Wohnort angetroffen und festgenommen werden. Auch die mutmaßliche Tatwaffe fanden die Beamten. Der Mann wurde in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums gebracht, wo ein Ermittlungsrichter über eine weitere U-Haft entscheiden wird.
Im Video: Super-Recognizer - Ein Auge für Gesichter (04.07.2024)
Super-Recognizer - Ein Auge für Gesichter
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