Rund 40 propalästinensische Aktivisten sind während einer Kundgebung am Freitagabend in das Hauptgebäude der Technischen Universität München eingedrungen. Sie zündeten vom Dach Pyrotechnik und entrollten ein Transparent, wie ein Polizeisprecher mitteilte.
Studenten werfen TUM Komplizenschaft vor
Nach etwa zwei Stunden hätten die Aktivisten das Gebäude verlassen, nachdem ihnen die Universität eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs angedroht hatte. Die Polizei sicherte anschließend die Eingänge des Unigebäudes. Die Versammlung stand den Angaben nach unter dem Motto "Students against TUM Complicity – Stop Research for Apartheid".
Wie die SZ berichtet, thematisiert ein aktueller UN-Bericht Forschungskooperationen zwischen der TUM und israelischen Einrichtungen [externer Link], darunter auch Unternehmen mit militärischem Hintergrund. Eine direkte Beteiligung der Universität an militärischer Forschung oder an der Zerstörung Gazas ist allerdings nicht belegt.
Uni stellt Anzeige wegen Sachbeschädigung
Die Aktivisten sollen nach Angaben der TU München auch Parolen an Wände im Inneren des Gebäudes geschmiert haben. Die Universität wolle Anzeige wegen Sachbeschädigung stellen, sagte ein Sprecher. Solche Protestaktionen würden auch künftig nicht geduldet, an der TU München sei kein Platz für Antisemitismus.
Insgesamt zogen bei der Versammlung laut Polizei rund 500 Demonstranten und Demonstrantinnen durch die bayerische Landeshauptstadt. Sonstige Zwischenfälle gab es nicht, rund 100 Polizisten waren im Einsatz.
Spaenle: Wissenseinrichtungen zu diffamieren, sei "unzulässig"
Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle teilte zu dem Vorfall mit, Kritik an der israelischen Regierung sei durchaus erlaubt, aber bundesdeutsche Wissenschaftseinrichtungen zu diffamieren, sei unzulässig. Anstelle die Hamas wegen ihres Terrorismus am 7. Oktober 2023 gegen Israelis und auch für Handlungen zu kritisieren, unter denen auch die Bevölkerung von Gaza leiden müssen, würde Israel einseitig als Täter ausgemacht. Die Vorwürfe der Aktivisten zu einer vermeintlichen Mitschuld der Technischen Universität München am Leid der Menschen in Gaza seien üble Verleumdung und entbehrten jeglicher Grundlage.
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