Frau auf der Wiesn telefoniert
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Frau im Dirndl telefoniert vor eine Lebkuchenherzerlbude
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"Safe Space" und "SafeNow" für eine sichere Wiesn

"Safe Space" und "SafeNow" für eine sichere Wiesn

Wenn Mädchen und Frauen beim Oktoberfest belästigt werden oder in andere kritische Situationen geraten, gibt es Hilfe im "Safe Space". Damit die Lage erst gar nicht eskaliert, werden zusätzlich Apps wie "SafeNow" angeboten.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Eine in München entwickelte App soll auch heuer beim Oktoberfest zusätzliche Sicherheit bieten. Besucherinnen können sie herunterladen und damit bei Bedarf besonders schnell Hilfe holen. Wenn Frauen und Mädchen in Not geraten, können sie sich auch wieder an den "Safe Space" wenden.

Mehr Probleme mit "K.-o.-Tropfen"

Vergangenes Jahr sind rund 350 Hilfesuchende in den geschützten Raum auf der Theresienwiese gekommen – etwa weil sie sexuelle oder körperliche Gewalt erfahren hatten oder in einer psychischen Krise befanden. Andere hatten ihre Gruppe oder Wertgegenstände verloren oder waren bestohlen worden. Außerdem gab es zwölf Fälle, bei denen der Verdacht auf sogenannte "K.-o.-Tropfen" bestand – beinahe doppelt so viele wie im Vorjahr.

Deshalb bietet der "Safe Space" jetzt auch einen neuen Flyer an, der speziell über dieses Thema informiert. Plötzliche Müdigkeit, starker Schwindel, Gedächtnisverlust oder motorische Einschränkungen sind typische Symptome – ähnlich wie nach zu viel Alkohol. Doch wenn jemand ungewöhnlich schnell oder stark beeinträchtigt wirkt, kann das ein Alarmsignal sein. Betroffene sollten in jedem Fall an einen sicheren Ort wie den "Safe Space" gebracht werden, so der Rat der Einrichtung.

Beratung und praktische Hilfe in allen Notlagen

Die geschulten Mitarbeiterinnen im "Safe Space" helfen während der ganzen Wiesn-Zeit je nach Notlage mit Beratung und Begleitung und bieten auch praktische Hilfen wie Decken, Geld, Taxigutscheine oder auch mal Kleidung an. Die Einrichtung gibt zudem regelmäßig Tipps, wie man schwierigen Situationen selbst vorbeugen kann: So wird zum Beispiel geraten, das Handy vor dem Wiesnbesuch aufzuladen und eine Powerbank mitzunehmen. Außerdem sollte man die Handynummer der Freundin und auch die Adresse von Hotel oder Unterkunft noch einmal separat auf einem Zettel notieren.

Empfohlen wird auch, im Vorfeld Treffpunkte zu vereinbaren, sich vorab einen sicheren Heimweg zu überlegen, möglichst wenig Wertgegenstände mitzunehmen und diese dann – ebenso wie die Hoteladresse – am Körper zu tragen. Hilfesuchende bleiben auf Wunsch anonym.

Kostenloses Angebot in geschütztem Bereich

Der "Safe Space" befindet sich im Servicezentrum (Eingang "Erste Hilfe") hinter dem Schottenhamel-Zelt. Geöffnet ist er täglich von 18 bis 1 Uhr, freitags bis sonntags und am 3. Oktober sogar schon ab 15.30 Uhr. Das Angebot ist kostenlos und "für alle Personen offen, die sich als Frauen identifizieren", wie die Akteure erklären. Männer dürfen diesen geschützten Bereich nicht betreten.

Beim "Safe Space" handelt sich um eine gemeinsame Aktion der Vereine "AMYNA" und "IMMA" sowie der Beratungsstelle Frauennotruf München. Sie wird unter anderem von der Stadt München unterstützt.

Oktoberfest: Unser BreznBot beantwortet Eure Fragen zur Wiesn

App "SafeNow" für schnelle Hilfe

Dafür, dass Zelte noch sicherer werden, soll wieder die App "SafeNow" sorgen. Diese kann man sich kostenlos aufs Handy laden. Wer schnelle Hilfe braucht, klickt dann einfach auf einen Button – etwa bei Belästigungen oder auch aus medizinischen Gründen.

Dann werden Security-Mitarbeitende oder Freunde und Familienmitglieder alarmiert, deren Kontaktdaten dafür festgelegt sind. Sie hören einen Warnton und können auf dem Handy-Display den auf einen Meter genauen Standort der oder des Betroffenen sehen.

Sichere Zonen auf der Wiesn und in der Stadt

Nach dem Schottenhamel-Zelt und dem Armbrustschützenzelt haben nun auch das Hofbräu Festzelt und die Ochsenbraterei "SafeNow Zonen" eingerichtet. Der "Wiesnclub" nahe der Theresienwiese, wo viele nachts noch weiterfeiern, und weitere Clubs in der Innenstadt machen ebenfalls wieder mit: der Club "Pacha" und die "089 Bar" sowie erstmals auch der Club "milchundbar".

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