70 Zentimeter niedriger als vor einem Jahr liegt der Pegel des Bodensees bei Konstanz. 2,72 waren es, als die "Weiße Flotte" am Sonntag in die Saison startete. Vielerorts sind Sandbänke zu erkennen. Kapitän Walter Hörmann, der die "MS München" auf der Strecke von Lindau nach Friedrichshafen steuerte, und dessen Kollegen, müssen aktuell noch etwas langsamer fahren, um die Uferzonen zu schützen, aber die Freude überwog: "Der Winter war lang genug, es hat schon langsam gekribbelt in den Fingern – jetzt geht's wieder los", sagte Hörmann bei seiner ersten Fahrt. Täglich gibt es jetzt wieder Rund- und Linienfahrten auf dem See.
Sternfahrt nach Bregenz Ende April
Erster Höhepunkt der neuen Schifffahrtssaison soll die Internationale Flottensternfahrt am 26. April werden. Ziel der Schiffe wird Bregenz sein, wo sie eine Sternformation bilden. Außerdem sollen Event- und Themenfahrten der Weißen Flotte in diesem Jahr einige neue Akzente setzen. Auf dem Programm stehen beispielsweise kulinarische Genussfahrten, musikalische Veranstaltungen und spezielle Familienangebote.
Einschränkungen durch niedrigen Wasserstand
Die "MS München" startete mit rund 60 Fahrgästen in die Saison. Leichter Regen setzte ein, als das Schiff am Lindauer Hafen ablegte. Einen nennenswerten Effekt auf den Wasserstand im See hatten die Tropfen freilich nicht. Wenig Niederschlag und deutlich weniger Schmelzwasser aus den Bergen als in anderen Jahren sind die Gründe für den vergleichsweise niedrigen Pegel im Bodensee. Nur einige Zentimeter liegt er über dem niedrigsten Stand, der bislang zu dieser Zeit im Jahr gemessen wurde.
Drei Häfen – Langenargen, Bad Schachen sowie das am Schweizer Seeufer gelegene Mannenbach – können zum Saisonstart noch nicht angefahren werden. An anderen Stellen ist der Zustieg teilweise steiler als gewöhnlich und nur über die Bugpforte möglich. Mitarbeiter unterstützen deshalb zum Beispiel Passagiere mit Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl. "Ab und zu müssen wir unseren Gästen mal eine Hand reichen und schauen, dass sie sicher ein- und aussteigen können", sagt Kapitän Hörmann.
Regen und Hochwasser im Vorjahr
Im Jahr 2024 stellten unterdessen wechselhaftes Wetter mit viel Regen und einer längeren Hochwasserphase die Ausflugsschiffe der "Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und den Rhein" (VSU) vor Herausforderungen. Die Passagierzahl lag bei 2,9 Millionen Menschen. Damit waren es 13,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Audio: Bodenseeschifffahrt in die Saison gestartet
Auf dem Bodensee: Kapitän Hörmann auf der "MS München" begrüßt die MS Schwaben.
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