Die Weißbierbrauerei Hopf bekommt einen neuen Besitzer: Paulaner verkauft die Marke - also den Namen - und die Brauerei. Und zwar an das Herzoglich Bayerische Brauhaus Tegernsee.
Paulaner-CEO: Gewinn für alle
Es sei ein Gewinn für alle, betont Jörg Biebernick, CEO der Paulaner Brauerei Gruppe im Gespräch mit BR24. Die Initiative für den Verkauf von Hopf ging von Paulaner aus.
Man habe sich schon vor einiger Zeit Gedanken gemacht, dass Hopf in der Paulaner-Brauerei Gruppe nicht gut aufgehoben sei, so der Manager, da der Standort limitiert sei. Deswegen sei man an die Besitzerin der Tegernseer Brauerei Herzogin Anna in Bayern herangetreten und schnell handelseinig geworden. Für die Mitarbeiter würde sich nichts ändern, so Biebernick. Und für die über 100 Jahre alte Traditionsbrauerei sei das die beste Lösung. Über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.
Spezi statt Hopf-Weiße
Die Brauerei Hopf in Miesbach gehört seit 2006 zu Paulaner. Damals hatte Hacker-Pschorr Bräu Hopf übernommen, die wiederum zur heutigen Paulaner-Gruppe gehört. Über den Preis wird nicht öffentlich gesprochen, aber ein Schnäppchen war der Hopf aus Miesbach vermutlich nicht.
"Die Marke sei kerngesund", betont der Paulaner-Chef. Mit dem Vertragsabschluss seien beide Parteien zufrieden. Paulaner wolle sich auf das eigene Bierangebot, das ja auch ein Weißbier beinhaltet, und den Ausbau von Spezi und Limo konzentrieren.
Arbeitsplätze bleiben erhalten
Für die Hopf-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würde sich nichts ändern, das betonte der Verkäufer, Paulaner Chef Jörg Biebernick gegenüber BR24: "Also erst mal bin ich sehr, sehr glücklich, dass sich an der Anzahl der Belegschaft nichts ändert. Und ich würde mal davon ausgehen, dass sich eigentlich noch nicht einmal etwas bei den Verträgen oder so was ändert, dass sie weiterhin bei Hopf angestellt sind, nur dass halt eben Hopf jetzt jemand anders gehört." Entscheiden muss das aber die neue Eigentümerin Herzogin Anna in Bayern. Die Übergabe soll im Januar 2026 erfolgen.
Alte Bekannte
Hopf und Tegernseer haben seit langem eine Partnerschaft in der Gastronomie. "Nun freuen wir uns darauf, diese Zusammenarbeite zu vertiefen und gemeinsam ein neues Kapitel aufzuschlagen", betont Tilo Ruttmann, Geschäftsführer von Hopf.
Tegernseer hat nun ein eigenes Weißbier im Biersortiment und das sogar noch aus einer Brauerei in der Nähe.
Präsent mit mehreren Marken
Besitzerwechsel kommen in der Branche immer mal wieder vor. Wartseiner hat König Ludwig gekauft und dadurch sein reines Pilssortiment erweitert auf Dunkles oder Weißbier, die Großbrauerei Krombacher hat zuletzt das Starnberger Brauhaus aufgekauft.
In Abensberg wiederum hat die Weißbierbrauerei Kuchlbauer eine Brauerei gefunden, die Kuchlbauer Helles braut. Auch Schneider Weiße hat mittlerweile das eigene Helle. Denn neben dem Handel wollen die Brauereien auch im Bräustüberl oder der Wirtschaften ungern Fremdbier anbieten müssen, und es gibt nun mal in Bayern Weißbiertrinker und Helles-Liebhaber.
"Wir freuen uns auf eine gemeinsame Zukunft", so Christian Wagner, Chef beim "Tegernseer" in einer gemeinsamen Presseerklärung.
Ein Schild des Herzoglich Bayerischen Brauhauses Tegernsee. (Symbolbild)
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