Während der Fahrt in Bus oder Tram im Internet surfen und dabei das öffentliche WLAN nutzen – was in vielen Städten seit Langem möglich ist, wurde in Augsburg nun abgeschafft. Die Stadtwerke der schwäbischen Kommune haben sich kürzlich entschieden, das Fahrgast-WLAN abzuschalten – wegen der sinkenden Nachfrage, heißt es.
Zugleich wurde der Schritt mit einer immer besser werdenden Netzverfügbarkeit und dem größeren Datenvolumen von Handyanbietern begründet. An mehreren Haltestellen soll es immerhin noch das sogenannte Bayern-WLAN geben. Unter diesem Begriff sind im ganzen Freistaat mehr als 50.000 öffentliche Hotspots verfügbar, an denen ein kostenloser Zugang zum Internet möglich ist.
Würzburg: Zugriffe seit Einführung mehr als verdoppelt
Wie verhalten sich andere Städte in Sachen WLAN im ÖPNV? In Würzburg sind derzeit 30 Busse und 17 Trams mit öffentlichem WLAN ausgestattet, zudem gibt es an 17 Standorten sogenannte Hotspots, an denen der Zugang zum Internet für jeden kostenlos möglich ist. Der Zugriff auf die Hotspots habe sich seit der Einführung im Jahr 2015 mehr als verdoppelt, teilte eine Sprecherin mit. Deshalb werde das Angebot im öffentlichen Nahverkehr weiter ausgebaut. Pläne, das WLAN-Angebot zu verringern, gebe es nicht.
Nürnberg reklamiert breite WLAN-Abdeckung für sich
Der öffentliche Personennahverkehr in Nürnberg ist laut einer Sprecherin der Verkehrsbetriebe so gut wie flächendeckend mit öffentlichem WLAN versorgt. Die Nachfrage sei gut, vor allem für junge Menschen habe das Angebot eine hohe Relevanz und sei zudem eine Chance, Kunden dauerhaft zu binden.
Kein flächendeckendes Angebot in Regensburg und München
In der Landeshauptstadt sind laut einem Sprecher der Stadtwerke derzeit rund 60 Tram-Haltestellen und 24 Busse mit WLAN ausgestattet. Dies geht auf ein Projekt aus dem Jahr 2021 zurück. Im selben Jahr habe der Münchner Stadtrat aber entschieden, sich statt auf öffentliches WLAN im Nahverkehr auf den Mobilfunkausbau zu konzentrieren.
Auch in Regensburg gibt es in den Bussen kein flächendeckendes öffentliches WLAN. An mehreren Haltestellen sowie in 40 Bussen sei aber das Bayern-WLAN verfügbar. Ein Ausbau des Angebots sei nicht geplant.
Gut 80 Prozent Abdeckung in Nahverkehrszügen
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte in seiner ersten Regierungserklärung 2018 angekündigt, den gesamten ÖPNV bis zum Jahr 2020 mit WLAN auszustatten. Der letzte Stand: Zumindest in den Zügen im Nahverkehr konnten Ende vergangenen Jahres an die 83 Prozent der Fahrgäste WLAN nutzen.
Dazu werden in den Zügen drei Mobilfunkanbieter gebündelt, umgewandelt und so an die Fahrgäste weitergegeben, um mögliche Schwächen des einen durch einen anderen ausgleichen zu können. Wo es im Netzausbau der Mobilfunkanbieter "weiße Flecken" gibt, also keine Mobilfunkmasten, bekommt auch der Laptop im Zug keine Verbindung.
Im Video: So gut sind Bayerns Nahverkehrszüge mit WLAN ausgestattet
Vorteil Zug: Während der Fahrt arbeiten
Mit Informationen der dpa
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