In Schwaben ist eine Fahndung der Polizei erfolgreich gewesen: Nach einem Angriff auf zwei Männer in Augsburg haben die Beamten einen noch gesuchten 22-jährigen Tatverdächtigen festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, zwei andere junge Männer erst homophob beschimpft und später zusammengeschlagen zu haben. Der mutmaßliche Täter ist dabei kein Unbekannter.
22-Jähriger soll an Attacke auf zwei junge Männer beteiligt gewesen sein
Zusammen mit vier weiteren Männern soll der 22-jährige Verdächtige Mitte März in der Augsburger Maximilianstraße auf seine Opfer losgegangen sein. Hintergrund war laut Polizei Hass auf Homosexuelle. Die beiden 26 und 28 Jahre alten angegriffenen Männer waren laut einem Sprecher nachts augenscheinlich als Paar durch die Innenstadt gelaufen. Dort seien sie von den Tatverdächtigen angesprochen und homophob beleidigt worden.
Es entwickelte sich den Angaben zufolge ein Streit. Danach ging die Gruppe zunächst auf den 28-Jährigen und dann auf den 26-Jährigen los. Auf die beiden wurde eingeschlagen und eingetreten.
Verdächtiger wurden nach Öffentlichkeitsfahndung in Gersthofen gefasst
Die vier anderen Tatverdächtigen im Alter zwischen 22 und 24 Jahren seien von den Beamten bereits ermittelt worden. Zunächst kamen drei von ihnen in Untersuchungshaft, einer wurde nach Angaben eines Polizeisprechers inzwischen wieder entlassen.
Der noch ausstehende Tatverdächtige konnte von der Polizei nicht sofort ausfindig gemacht werden. Es wurde deshalb öffentlich nach ihm gefahndet – bis zum Donnerstagnachmittag. Da sei der Mann in Gersthofen im Kreis Augsburg festgenommen worden, teilten die Beamten mit. Details wollten die Ermittler wegen der laufenden Maßnahmen nicht bekanntgeben.
Mann bereits 2020 wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt
Der nun gefasste 22-Jährige ist der Polizei, aber auch weiten Teilen der Bevölkerung bekannt. Er war bereits vor mehr als fünf Jahren nach einer bundesweit beachteten tödlichen Attacke auf einen 49-Jährigen in Augsburg in die Schlagzeilen geraten.
Am Nikolausabend 2019 hatte der Mann einen 49 Jahre alten Familienvater mit einem einzigen Faustschlag getötet. Das Opfer war damals mit Ehefrau und Freunden auf dem Rückweg von einem Weihnachtsmarkt- und Restaurantbesuch, als es zu einem Streit mit einer Gruppe Jugendlicher kam. Infolge eines wuchtigen Schlags ins Gesicht starb der 49-Jährige binnen kurzer Zeit an einer Hirnblutung.
Die Tat des damals 17-Jährigen hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst. Der Täter wurde elf Monate später wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer Jugendstrafe von viereinhalb Jahren rechtskräftig verurteilt.
Mit Informationen der dpa
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