"Dieses Mal haben wir uns nicht aufs Elfmeterschießen vorbereitet, weil wir nicht so vermessen waren, zu denken, dass wir die 120 Minuten absolvieren werden", gab Holger Bachthaler zu. Der Trainer der Pokalsensation FV Illertissen gab in der Sendung Blickpunkt Sport sein Erfolgsgeheimnis preis, analysierte die Partie gegen den 1. FC Nürnberg und sprach über die Zusammenarbeit mit seinem Vater.
Zwei Chancen, zwei Tore
"Wir haben gut ins Spiel gefunden. Der Spielverlauf hat uns in die Karten gespielt." Nach zwei Minuten hatte Denis Milic durch einen Konter die Führung für den Regionalligisten erzielt. "Was die Jungs gestern ausgezeichnet hat, war, dass wir aus wenig Torschüssen viel gemacht haben", lobte Bachthaler sein Team. In der 43. Minute erzielte Yannick Glessing mit der zweiten Chance das zweite Tor. "Das ist natürlich schon mal eine gute Voraussetzung, um eine Pokalsensation zu erreichen."
Bachthaler: "Die Jungs sind ja sehr gut im Rechnen"
Mit Pokalsensationen kennt sich der Schwabe aus. Als Trainer des SSV Ulm warf er Eintracht Frankfurt und Erzgebirge Aue als Regionalligist aus dem DFB-Pokal. Dank des Siegs gegen den Club steht nun das "Bachthaler -Triple" und auch wenn der Cheftrainer nicht so vermessen sein wollte, Elfmeter zu trainieren, standen die Sterne für einen Erfolg gut: "Ich habe das gestern natürlich schon genutzt, um der Mannschaft mitzuteilen, dass ich eigentlich jedes dritte Pokalspiel in der ersten Runde gewonnen habe. Ich habe dann so beiläufig erwähnt, dass das gestern mein neuntes Spiel war, und die Jungs sind ja sehr gut im Rechnen."
Lob für Elfmeterschützen Clayton Irigoyen
Gute Nerven im Elfmeterschießen bewies Clayton Irigoyen. Der 20-jährige Neuzugang der zweiten Mannschaft des Clubs schnappte sich vor dem entscheidenden siebten Schuss den Ball: "Ich war auch ein bisschen überrascht, weil der Clayton bei uns erst seit kurzer Zeit mit dabei ist und ein sehr ruhiger, fast schon zurückhaltender Spieler bislang war", berichtete Bachthaler, "er hat die Verantwortung übernommen und ich denke, routinierter und souveräner kann man nicht schießen."
Zusammenarbeit mit Vater Karl-Heinz Bachthaler
So sehr sich Bachthaler freute, der Schwabe blieb bescheiden und wollte nicht die große Fußballromantik beschwören: "Aber ich fühle mich dort sehr wohl und dementsprechend macht die Arbeit sehr viel Spaß“, sagt der 50-Jährige über den FC Illertissen. Dort ist sein Vater Karl-Heinz Bachthaler Sportlicher Leiter: "Dementsprechend haben wir kurze Wege, um die ein oder andere Entscheidung abzustimmen." Und auch beim Feiern der Pokalerfolge blieb es bodenständig: "Wir haben tatsächlich gebührend gefeiert, aber ich habe mich dann frühzeitig verabschiedet. Ich denke schon, dass die Spieler länger gefeiert haben."
Im Video: Grenzenloser Jubel in Illertissen
Jubelende Spieler FV Illertissen
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