Sandro Wagner hatte bei seiner Vorstellung als neuer Cheftrainer etwas von einem motivierten Feel-Good-Coach. Strahlend weiße Zähne, glänzendes Haar, perfekt sitzender Seitenscheitel - und dann der Satz, er werde "jeden Tag mit einem Lächeln im Gesicht zur Arbeit kommen". Dazu eine Brise Bescheidenheit: "Ich bin Lernender, sehr demütig und sehe den FCA als unfassbare Chance."
Und so trat der 37-Jährige demütig, hochpoliert, mit Kalendersprüchen und voller Tatendrang seinen neuen Posten als Cheftrainer des FC Augsburg an.
Enthusiastischer Wagner: "Von Sekunde eins an angezündet"
Zuvor war Wagner die rechte Hand des Bundestrainers Julian Nagelsmann gewesen. "Aktiver Fußball ist meine DNA", betonte Wagner auf die Frage, was er seinem neuen Klub bringen kann. Geschäftsführer Michael Ströll habe ihn in einem "unfassbaren" ersten Gespräch "von Sekunde eins an angezündet", meinte Wagner, "da habe ich gemerkt: Da hat jemand Bock, mich kennenzulernen. Nach diesem Gespräch war für mich sofort klar: Ich möchte zum FCA!"
Er wolle jedenfalls kein kopfloses "Hauruck nach vorne", wie er sagt: "Es muss weiter nicht schön sein, nach Augsburg zu fahren - und teilweise auch wehtun." Es gehe ihm darum, sich "nicht das Buch des Gegners diktieren zu lassen".
Viel Lob von Geschäftsführer Ströll
Die Vereinsfunktionäre scheint er mit seiner Art jedenfalls schon von sich überzeugt zu haben: "Sandro ist ein Mensch, der hoch motiviert ist, der sehr ambitioniert ist, der akribisch ans Werk geht, ein Menschenfänger", beweihräucherte etwa Geschäftsführer Michael Ströll den neuen FCA-Coach.
Wagner habe "einen klaren Plan, eine klare Spielidee, aktiv Fußball zu spielen - alles Attribute, die sich mit unseren Zielen decken".
Wagner muss sich an Medientrubel gewöhnen
Ströll betonte, er wolle "aufräumen" mit der Vorstellung, man habe Wagner vor allem geholt, um mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen. "Die Abstrahleffekte waren für uns total uninteressant, völlig irrelevant." Der Bundesligist habe Wagner verpflichtet, "weil er zu hundert Prozent sportlich ins Anforderungsprofil passt".
An den Medientrubel muss Wagner sich aber erst mal gewöhnen: "Wer bin ich, noch kein Bundesliga-Spiel an der Seitenlinie gecoacht. (...) Von daher hoffe ich, dass es wieder Normalität annimmt. Und darf dann wieder in den Urlaub oder kann wieder ins Homeoffice."
Seitenhieb gegen Bastian Schweinsteiger
Passend zum Graue-Maus-Image, das dem FCA anhaftet, antwortete Wagner auf die Frage, ob er Druck verspüre: "Graue Haare habe ich ja schon ein bisschen, ein wenig früh mit 37. Ich hoffe einfach, dass ich am Ende der Saison nicht komplett weiß bin - wie Schweini", und lachte dabei. Sein früherer Teamkollege Bastian Schweinsteiger ist immerhin bereits komplett ergraut.
Im Video: Sandro Wagner legt beim FC Augsburg los
Sandro Wagner
Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.