Leon Goretzka (l.) und Jonathan Tah vom FC Bayern München
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FCB und Nationalelf: Warum wir keinen Bayern-Block mehr sehen

FCB und Nationalelf: Warum wir keinen Bayern-Block mehr sehen

Der FC Bayern hat zuletzt Absagen von Topspielern wie Florian Wirtz und Nick Woltemade bekommen. Deutlich wird die schwindende Strahlkraft der Münchner auch, wenn man einen Blick auf die DFB-Elf wirft. Der Bayern-Block ist Schnee von gestern.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Vom "FC Bayern Deutschland" träumte Ehrenpräsident Uli Hoeneß einst, von einer Nationalelf, die gänzlich aus Münchnern besteht. Und zwischenzeitlich schien dieses große Ziel gar nicht mal so unrealistisch: Bei der WM 2014 stellte der FCB mit Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm, Manuel Neuer, Thomas Müller, Toni Kroos, Mario Götze und Jérôme Boateng mit Abstand die meisten Spieler im Kader.

Nur noch zwei FC-Bayern-Profis gegen Nordirland in der Startelf

Dieser massive Block ist mittlerweile zu einem Blöcklein geschrumpft. Nur zwei Münchner Spieler (Joshua Kimmich und Serge Gnabry) standen gegen Nordirland noch in der Startelf. Beim ersten WM-Qualifikationsspiel gegen die Slowakei (0:2) waren es mit Kapitän Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Serge Gnabry und Jonathan Tah noch vier an der Zahl - Werbung für den FCB hat aber keiner von ihnen wirklich gemacht.

Tah und Defensiv-Kollege Antonio Rüdiger wurden von dem 19-jährigen Slowaken Leo Sauer regelrecht vorgeführt. Die Innenverteidiger trugen eine große Mitschuld beim miserablen Start in die WM-Mission. Kimmich trat kaum in Erscheinung und war ein Schatten seiner selbst - und das, obwohl im Vorfeld so viel Wind um seine Rückversetzung auf die Sechser-Position gemacht wurde.

Wirtz ignorierte Kimmichs Ansagen

Für das zweite Spiel in Köln gegen Nordirland zog Nagelsmann deshalb nachvollziehbar die Konsequenzen und ließ den FCB-Block noch weiter schrumpfen: Tah flog aus der Startelf, und auch Goretzka musste erstmal auf der Bank Platz nehmen. Aus bayerischer Sicht war Gnabrys 1:0-Treffer das einzige Highlight der Partie. Goretzka war in der 66. Minute dann noch eingewechselt worden, Tah in Minute 82.

Kimmich blieb erneut unauffällig, versuchte seine Mannschaft zwar zu lotsen - hatte dabei aber nicht immer Erfolg: Der Kapitän wollte Florian Wirtz, als der sich in der 72. Minute für einen Freistoß vorbereitete, noch Tipps ins Ohr flüstern. Doch was auch immer Kimmich da sagte, kam bei Wirtz gar nicht an, wie der später im Interview mit RTL erklärte: "Ehrlich gesagt weiß ich das gar nicht. Da kamen zu viele Sprüche, irgendwelche Ideen von der Seite. Ich wusste, dass ich es einfach probieren will, weil die Position gut war."

Jamal Musiala und Aleksandar Pavlović fehlten verletzt

Gnabrys Treffer und die ein oder andere Mini-Aktion von Goretzka - die bayerische Ausbeute der zwei WM-Qualifikationsspielen war klein. Die große FCB-Rolle in der Nationalmannschaft: Schnee von gestern.

Dass mit Jamal Musiala und Aleksandar Pavlović zwei Münchner Stammkräfte fehlten, ist auch Teil der Wahrheit. Musiala hatte sich im Sommer bei der Klub-WM schwer verletzt. Pavlovic hat sich einen Gesichtsbruch zugezogen und muss ebenfalls pausieren. Für die WM im Sommer 2026 in den USA, in Kanada und Mexiko dürften die beiden dann aber wieder fit und eine Option sein.

FCB verliert auch Dominanz in der DFB-Elf

Ein Sechs-Mann-Aufgebot in der Startelf wird aber auch nach Musialas und Pavlovićs Rückkehr nicht mehr zustande kommen. Zum einen, weil Nagelsmann nicht viel von Vereinsblöcken hält. Im vergangenen Jahr sagte er: "Wir brauchen keinen Riesen-Block mit Spielern, die sich kennen."

Hinzukommt aber auch, dass der FCB generell an Strahlkraft verloren hat. In den vergangenen Wochen war die Rolle des deutschen Rekordmeisters auf dem Transfermarkt mit vielen Absagen von Topspielern das Dauerthema. Die Topstars Wirtz und Woltemade (beide in der Startelf) hatten den Bayern in der vergangenen Transferperiode einen Korb gegeben. Beide haben sich für die Premier League und gegen den FC Bayern München entschieden.

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