Der Termin für das offizielle Mannschaftsfoto und das daraus entstandene Werk sind eigentlich nichts Besonderes. Beim FC Bayern haben sie das neue Teamfoto anlässlich des 125-jährigen Vereinsjubiläums aber nun anders gemacht. Erstmals wurde bei den Münchnern ein gemeinsames Foto der Männer und Frauen geschossen. "Wenn wir in zehn Jahren zurückblicken, soll es für Offenheit, Akzeptanz und Vielfalt stehen. Es verdeutlicht: Hier zählen Leistung, Team Spirit und Zusammenhalt – nicht Geschlecht oder Stereotype", freut sich Sportdirektorin Bianca Rech.
Kompany neben Barcala, Kane zwischen Bühl und Schüller
Das Foto ist durch die zwei Kader natürlich dementsprechend voll. In fünf Reihen statt wie sonst drei stehen die insgesamt 49 Spielerinnen und Spieler. Männer-Coach Vincent Kompany sitzt neben dem neuen Trainer der FC Bayern Frauen José Barcala. Im Zentrum des Bilds steht Sturmstar Harry Kane zwischen Klara Bühl und Lea Schüller. Manuel Neuer sitzt neben seiner Teamkollegin Mala Grohs.
Rech zuversichtlich: "Foto wird um die Welt gehen"
"Dieses Bild steht für Wertschätzung, Gleichberechtigung und Respekt", sagt Rech. "Es erinnert uns daran, dass moderne Gesellschaften – und ihre Sportkulturen – von Vielfalt profitieren. Fußball ist immer auch ein Spiegel der Gesellschaft, und genau deshalb ist dieses Foto ein Statement." Auch deshalb ist sie sich sicher: "Dieses Foto wird um die Welt gehen und damit unseren Spielerinnen und dem Frauenfußball insgesamt noch einmal eine neue Bühne geben."
FC Bayern demonstriert Zusammenhalt
Bei den Fans kommt die Aktion gut an. Schließlich mussten sich die Münchner Männer zuletzt häufig den Vorwurf gefallen lassen, sie nähmen das Schaffen der Frauen nicht ernst genug. Selten verirrte sich - abgesehen von Präsident Herbert Hainer - mal ein FCB-Offizieller an den Campus zu den Heimspielen der Münchnerinnen. Nun also der symbolische Schulterschluss zwischen dem 34-maligen deutschen Herren- und dem siebenmaligen Frauen-Meister.
Hamburger SV machte es vor
Der Rekordmeister ist mit dieser Aktion aber nicht Vorreiter. Die Idee eines gemeinsamen Mannschaftsfotos hatte vor knapp zwei Wochen bereits der Hamburger SV, um „ein weiteres Zeichen für die Geschlossenheit im Verein“ zu setzen.