Der FC Bayern fliegt geradezu durch die letzten Wochen, hat sportlich mit seinen Gegner überhaupt keine Mühe und strahlt große Spielfreude aus. Großen Anteil an dieser Entwicklung hat der Trainer Vincent Kompany, finden die Spieler und auch Karl-Heinz Rummenigge und das nicht nur taktisch.
Rummenigge lobt Teamspirit unter Kompany und stichelt gegen Tuchel
Kompany habe "vom ersten Tag an die Mannschaft zu einer Einheit geformt, lobt Rummenigge in "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen. "Er hat zu jedem einzelnen Spieler einen guten Kontakt und das Ergebnis ist, dass die Mannschaft toll funktioniert - auf dem Platz aber auch im Privatleben. Die machen viel gemeinsam." Kompany mache einen "tollen Job" und sei der "Spiritus rector" dieser positiven Entwicklung findet der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzender der Münchner, der aktuell noch einfaches Mitglied des Gremiums ist.
Der 39-jährige Belgier habe den Teamgeist zurückgebracht. Der sei unter seinem Vorgänger Thomas Tuchel verloren gegangen, findet Rummenigge: "Da ist, was Empathie betrifft, nicht sehr gut und ausreichend gearbeitet worden", kann er sich diese Spitze gegen den als gefühlskalt verschrienen Ex-Trainer im BR Fernsehen nicht verkneifen.
Goretzka über Kompany: "Das macht er herausragend gut"
Kompany geht andere Wege und diese ermöglichen ihm auch ein anderes Standing. Leon Goretzka schwärmte nach dem 4:0-Heimsieg gegen Bremen am Freitagabend am Sportschau-Mikrofon in den höchsten Tönen von seinem Coach. Und das, obwohl Goretzka vor gut einem Jahr keine Zukunft unter Kompany zu haben schien. "Ihm gebührt ein Riesenkompliment vor allem in den Phasen, als es letztes Jahr für manche Spieler - und da zähle ich mich dazu - schwierig war", lobt Goretzka.
"Die Kommunikation mit den Spielern ist einfach herausragend. Er holt alle mit ins Boot, auch die jetzt nicht immer auf dem Platz stehen. Er gibt einfach eine Wertschätzung uns gegenüber." Und auch der Nationalspieler kann sich eine kleine Spitze gegen Thomas Tuchel nicht verkneifen. "Das war in der Vergangenheit auch nicht immer so." Kompany hingegen mache das "herausragend gut".
Kompany setzt auf einmal auch auf die Talente
Weil der Belgier seine Truppe so gut im Griff hat, ist von außen auch wenig Neid oder schlechte Stimmung zu erkennen. Jeder scheint jedem die Einsatzzeiten zu Gönnen. Auch die jungen Talente bekommen immer wieder Gelegenheit, sich zu zeigen, und nutzen diese wie Lennart Karl oder Tom Bischof.
Der 20-jährige Neuzugang aus Hoffenheim feierte am Freitag sein Startelf-Debüt für den FC Bayern und fremdelte dennoch überhaupt nicht mit dem Spiel seiner Mannschaft. Kurz vor Schluss bereitete er sogar das 4:0 durch Konrad Laimer vor. "Die jungen Spieler machen es echt gut und bekommen dafür dann die Spielzeit."
Aznou und Tel konnten noch nicht profitieren
In seiner Debütsaison in München tat sich Kompany mit jugendlichen Experimenten deutlich schwerer. Deshalb verließen Talente wie Adam Aznou oder Mathys Tel den Verein. In dieser Spielzeit ist das anders, stellt der Coach klar, der zusätzlich auch noch Wisdom Mike zum Bundesliga-Debüt verhalf: "Wenn wir diese Saison erfolgreich sein wollen, dann müssen wir weiterhin auf alle setzen. Sonst wird das nicht gehen."
Doch viel Zeit für Gefühlsduselei bleibt nicht. Am Dienstag steht der zweite Spieltag in der Champions League an. Gegner Pafos FC (21 Uhr/Radioeportage im BR24Sport Livecenter) sollte aber eher eine Pflichtaufgabe sein.
Bei so viel Spaß und guter Laune, die die Kompany-Elf aktuell ausstrahlt, könnte das ein lustiger Trip nach Zypern werden.
Im Video: Karl-Heinz Rummenigge in Blickpunkt Sport
Karl-Heinz Rummenigge