Wird einer der Köpfe der neuen FCN-Mannschaft sein: Julian Justvan (links)
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1. FC Nürnberg: Und jährlich grüßt das Umbruchs-Tier

1. FC Nürnberg: Und jährlich grüßt das Umbruchs-Tier

Der 1. FC Nürnberg zieht ein gemischtes Fazit der abgelaufenen Saison. Zwar hatte man mit dem Abstieg nichts zu tun, am Ende wäre aber doch mehr als Platz zehn drin gewesen. Im Sommer wartet erneut ein Umbruch und eine gestiegene Erwartungshaltung.

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Aktuell haben die Spieler erstmal Urlaub beim 1. FC Nürnberg. Zeit, um die Saison zu verarbeiten. Eine Saison, die zu Anfang nach einer großen Katastrophe aussah, mittendrin sich zum Besseren wendete für die Clubfans, mit einem Happy End endete, aber doch etwas ratlos zurücklässt. In diesem Sommer scheint sich der nächste Umbruch zu vollziehen. Wieder verlassen zahlreiche Leistungsträger den Verein, erste Neuzugänge stehen aber auch schon fest.

Kloses Club muss resilienter werden

Einen einstelligen Tabellenplatz wollte man erreichen, so das interne Ziel des Teams von Trainer Miroslav Klose vor der Saison. Dieses Ziel wurde mit Platz zehn knapp verfehlt. Dabei wäre mehr drin gewesen. 28 Punkte haben die Nürnberger nach Führung verspielt. Das ist ligaweiter Negativwert und kostete am Ende den Aufstieg. Mit nur der Hälfte dieser Punkte hätte man 62 Punkte geholt - und damit einen Zähler mehr als der Zweitligameister 1. FC Köln.

Doch der Aufstieg war ja auch nicht eingeplant. Trotzdem dürften den Verantwortlichen um Sportvorstand Joti Chatzialexiou klar geworden sein, was dieser jungen Mannschaft in der abgelaufenen Saison fehlte: die Widerstandsfähigkeit. Als im Saisonfinale Kapitän und Routinier Robin Knoche verletzt war, fehlte sofort die Ordnung.

Chatzialexiou hebt die Ziele an und hält am Kurs fest

Die Ziele sind nichtsdestotrotz ambitionierter. "Ich will unter die Top 7 der 2. Liga kommen!", so die Kampfansage Chatzialexious jüngst in einer Medienrunde. "Ob man dann einen Aufstieg schafft oder nicht, kann niemand garantieren. Aber es wäre gelogen, wenn ich nicht die Zielsetzung hätte, irgendwann mit dem FCN aufzusteigen", stellt der Sportvorstand klar.

Den eingeschlagenen Weg, auf junge Spieler zu setzen, will er beibehalten. Das zeigen auch die jüngsten Transfers. Mit Ayoub Chaikhoun (19 Jahre, Eintracht Frankfurt), Justin von der Hitz (18, 1. FC Köln) und Artem Stepanov (17, Bayer Leverkusen) holte der FCN drei Talente, die kaum Profierfahrung aufweisen. Von der Hitz hatte aber großen Anteil am Juniorenmeistertitel der Kölner U19. Er gilt als möglicher Nachfolger für den nach Mönchengladbach abgewanderten Jens Castrop. Stepanov könnte der neue Tzimas werden, auch wenn sich die Franken bei der Leihe diesmal keine Kaufoption sichern konnten.

Tzimas, Emreli und Antiste weg: Was bringt der neue Sturm?

Fast schon ein Oldie ist da Semir Telalovic. Für den 25-jährigen Stürmer überweist der neunfache Deutsche Meister eine Ablöse im niedrigen bis mittleren sechsstelligen Bereich an den SSV Ulm. Der Deutsch-Bosnier kommt mit der Empfehlung von 12 Treffern von den "Spatzen". Ulm war aber auch Telalovics erste erfolgreiche Station. Zuvor war dem Stürmer, der in der Jugend von Borussia Mönchengladbach ausgebildet wurde, bei den Blackburn Rovers kein Tor gelungen.

Dass er und der junge Stepanov den Weggang von Stefanos Tzimas (12 Tore), Mahir Emreli (11) und Janis Antiste (5) auffangen können, ist unwahrscheinlich. Viel eher wird der Club auf der Stürmerposition nachlegen. Immerhin stellte die Klose-Elf mit 60 Treffern den viertbesten Angriff der Liga – eine Qualität, die man gerne beibehalten würde.

Bundesliga buhlt um Jander - Rückkehr eines Ex-Clubberers?

Gerüchte im Angriff gibt es keine. Die heißeste Aktie scheint derzeit im Mittelfeld zu liegen. Nach dem Transfer von Sechser Tom Baack aus Verl beschäftigt sich der Club nun auch mit einer Rückkehr von Lino Tempelmann. Die Rückrunde verbrachte der Schalker leihweise bei Eintracht Braunschweig und fand dort wieder zu seiner alten Form. Tempelmann passt als ehemaliger Junioren-Nationalspieler ins Profil Chatzialexious. Mit seinen inzwischen 26 Jahren könnte er eine weitere Stütze der jungen Mannschaft werden.

Die Personalie könnte dann Fahrt aufnehmen, sollte der Club Caspar Jander doch verlieren. Der VfB Stuttgart soll sich für das Mittelfeldtalent interessieren. Eine Ablöse im mittleren bis hohen einstelligen Millionen-Bereich ist realistisch und böte neue Spielräume. Klose hat in seiner zweiten Saison in Nürnberg erneut die Aufgabe, aus einer jungen Truppe das Maximum herauszuholen - und ganz nebenbei soll er die gestiegenen Erwartungen erfüllen.

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