Armin Veh
Armin Veh
Bild
Armin Veh
Bildrechte: picture alliance / augenklick/firo Sportphoto | firo/Sebastian El-Saqqa
Schlagwörter
Bildrechte: picture alliance / augenklick/firo Sportphoto | firo/Sebastian El-Saqqa
Videobeitrag

Armin Veh

Videobeitrag
> Sport >

Armin Veh über Pfiffe für DFB-Team: "Für niemanden hilfreich"

Armin Veh über Pfiffe für DFB-Team: "Für niemanden hilfreich"

Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft musste zuletzt viel Kritik einstecken - beim WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland kassierte sie Pfiffe. Der ehemalige FC-Augsburg-Trainer Armin Veh verurteilt die Aktionen - er versteht die Emotionen jedoch.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Pfiffe statt Applaus, Buh-Rufe statt Fan-Chöre - beim WM-Qualifikationsspiel gegen Nordirland zeigten die deutschen Fans nach der ersten Hälfte deutlich, was sie von der Leistung der Fußball-Nationalmannschaft hielten. "Hilfreich ist das für niemanden", sagte Armin Veh am Sonntagabend bei "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen dazu. Der ehemalige FC-Augsburg-Trainer und Meistertrainer vom VfB Stuttgart sieht in der Aktion der Fans im Stadion die falsche Ausdrucksweise: "Die Spieler kriegen das ja auch mit."

Kritik auch von Nagelsmann und Hoeneß

Auch Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte sich nach der Partie kritisch geäußert: "Wenn wir alle wie Hyänen im Busch sitzen und darauf warten, bis ich endlich einen beißen kann und sagen kann, wie schlecht er ist (...) - ich weiß nicht, ob man sich da super entwickelt als Land."

Noch deutlicher wurde FC Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß: "Wir leben in einer Gesellschaft zwischen 'hochpreise ihn' und 'killt ihn' - du bist nur Superstar oder Bratwurst, und das macht eigentlich keinen Spaß. Wenn alle alles geben, kann man so etwas nicht machen." Hoeneß sieht Gründe für diese Entwicklungen auch in den digitalen Medien, "wo jeder sich auskotzen kann - und das macht mir ganz ganz große Sorgen."

Armin Veh: "Emotionen machen unseren Sport aus"

Ex-Augsburg-Trainer Veh stellte bei Blickpunkt Sport aber auch klar, dass negative Emotionen eben zum Sport gehörten: "Das macht unseren Sport ja auch aus." Vor allem für die Trainer seien diese Emotionen jedoch eine Herausforderung - besonders während des Spiels: "Im Training kannst du alles regulieren, da hast du keinen Druck von außen, da kannst du mit allen reden."

In schwierigen Zeiten, während schwieriger Partien, sei es deshalb die Aufgabe des Trainers, die Mannschaft zu lenken, wie Veh sagte. Entscheidend sei nämlich, "dass eine Mannschaft funktioniert." Trotzdem würde Veh mehr Rückhalt von den Fans für das DFB-Team begrüßen - auch in schwierigen Phasen.

NFL-Trainerin Nurasyid: "Bei Patriotismus zuckt jeder zusammen"

Die deutsche NFL-Trainerin Nadine Nurasyid hingegen wünscht sich einen neuen Zugang zum Fan-Dasein: "Patriotismus - da zuckt bei uns jeder zusammen. Aber es braucht einen guten Nationalstolz, wenn es um den Sport geht", sagte Nurasyid bei "Blickpunkt Sport". Armin Veh nickte an dem Punkt zustimmend: "Sehr gut!"

NFL-Coach Nurasyid erlebt in den USA eine ganz andere Herangehensweise an die Fan-Kultur und die Begeisterung für die Sportler im Land. Das sei aber auch kulturell bedingt. Die US-Amerikaner wüssten eben "zu jubeln und zu feiern" und würden den Blick eher auf das Positive richten.

Veh mit Blick auf die WM 2026: "Es ist alles möglich"

Fehlender Stolz sei jedoch kein gesamtdeutsches Problem, sagte der ehemalige Fußballtrainer Veh mit einem Augenzwinkern - ein Bundesland habe damit nämlich kein Problem: "Bayern sowieso nicht!" Trotz des aktuell fehlenden Rückhalts, bleibt Veh zuversichtlich für die Fußball-WM 2026 in den USA, in Mexiko und Kanada: "Es ist alles möglich!" Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft müsse den Anspruch haben, Weltmeister zu werden.