Bayern drückt bei der Münchner Olympiabewerbung weiter aufs Tempo. In der Bayerischen Vertretung in Berlin haben sich Politiker, Verbandsvertreter und auch Sportler wie Leichtathletin Alexandra Burghardt und Para-Schwimmer Josia Topf getroffen, um ein klares Signal zu senden.
Bürgerbefragung als großer Anschub
Nach der erfolgreichen Bürgerbefragung in München wähnt man sich einen großen Schritt vor der nationalen Konkurrenz, wie der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) deutlich macht: "Mit der Zweidrittel-Mehrheit der Münchnerinnen und Münchner, als großem Anschub, werben wir überall in Deutschland jetzt dafür, dass München den Zuschlag bekommt. Wir wollen in München gerne die Olympischen und Paralympischen Spiele ausrichten."
Quartett konkurriert um die Spiele 2036, 2040 oder 2044
Aber auch Berlin, Hamburg und Rhein Ruhr wollen sich für 2036, 2040 oder 2044 bewerben und konkurrieren mit der bayerischen Landeshauptstadt. "Entschieden ist noch nichts," sagt Otto Fricke, der Vorstand des Deutschen Olympischen Sportbunds. "Es ist ein Wettbewerb. Ein Wettbewerb in dem wir versuchen für Deutschland die beste Bewerberin, den besten Bewerber zu finden."
Dafür sollen alle Fakten die wichtig sind, nachvollziehbar sein. "Nicht nur - wo hätten wir es gern, oder was finden wir am schönsten - sondern auch, wie sind Entfernungen, was wollen die Athleten, was ist die Message, was ist die Nachhaltigkeit." Alles zusammen, will man dann den Mitgliedern des DOSB zur Entscheidung im September 2026 vorlegen.
Zumindest so lange, muss sich auch Bayern noch gedulden. Erst dann gibt es den nationalen Zuschlag für die eine Bewerbung.
Deutschland jetzt offiziell Interessent für die Ausrichtung
Dass es Deutschland mit der Bewerbung ernst nimmt, unterstrich am Freitag eine Delegation des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) um Präsident Thomas Weikert mit einem Besuch beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC).
Dort beantragte der DOSB die Aufnahme in den Continuous Dialogue. "Mit dem Eintritt in den Continuous Dialogue setzen wir ein klares Signal: Deutschland meint es ernst mit der Bewerbung. Wir freuen uns auf den fortan noch intensiveren, partnerschaftlichen Austausch mit dem IOC und die Möglichkeit, den Traum von Olympischen Spielen in Deutschland weiter auszuarbeiten."
"Die Bundesregierung unterstützt die Olympiabewerbung des DOSB vollumfänglich als dessen verlässlicher Partner. Olympische und Paralympische Spiele nach Deutschland zu holen, ist unser wichtigstes sportpolitisches Ziel." Dr. Christiane Schenderlein (CDU), Staatsministerin für Sport und Ehrenamt
Damit ist Deutschland offiziell ein Interessent für die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele. Der weitere nationale Entscheidungsweg wird auf der DOSB-Mitgliederversammlung am 6. Dezember in Frankfurt am Main festgelegt. Die Entscheidung über den deutschen Bewerber fällt auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26. September 2026 in Baden-Baden.
