München will die Olympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044 ausrichten - und dafür braucht es Sportstätten. Eine zentrale dabei ist der Eiskanal in Augsburg. Dort wurden schon im Jahr 1972 die Wettkämpfe im Kanuslalom ausgetragen werden, dort sollen sie auch künftig ausgetragen werden. Daher ergreifen die Augsburger Maßnahmen, um ihre Strecke zukunftssicher zu machen.
3,5 Millionen Euro für zwei Regulierungsbauwerke
Probleme bereitet den Kanusportlern dabei, dass aufgrund des Klimawandels mitunter zu wenig Wasser im Lech - der die Kanustrecke speist - fließt. Der Stadtrat habe daher beschlossen, 3,5 Millionen Euro in den Bau zweier Regulierungsbauwerke Eiskanal zu investieren, teilte die Kommune am Donnerstag mit.
Der Bau der Regulierungsanlage soll in den kommenden vier bis fünf Jahren erfolgen. Die Stadt Augsburg rechnet damit, dass der Bund und Bayern sich mit bis zu 60 Prozent der Kosten an dem Projekt beteiligen. Das Land Bayern hatte zuvor bereits 50 Prozent zugesagt.
Kanuslalom-WM 2022 nur mit Notmaßnahmen möglich
Die Stadt Augsburg will den Kanal mit den Investitionen gegen Niedrigwasser wappnen. Denn bei der Kanuslalom-WM 2022 mussten Notmaßnahmen ergriffen werden, um genug Wasser in den Kanal zu bekommen, auch im vergangenen Sommer war die Lage wieder schwierig.
Die vorgestellte Lösung bedeutet aber auch: Elektrische Pumpen fürs Wildwasser wie am zweiten deutschen Standort Markkleeberg wird es in Augsburg erst einmal nicht geben. "Der Eiskanal ist nicht nur ein Symbol für unsere Sportgeschichte, sondern auch ein Garant für die Zukunft des Kanusports in Augsburg. Wir wollen die Kanustrecke fit machen für Olympia und zukunftsfähig aufstellen", sagt der Augsburger Sportreferent Jürgen K. Enninger. "Die Regulierbauwerke sind dafür absolut notwendig und verursachen keine verlorenen Kosten. Die Pumpenlösung wäre eine Aufbauvariante, die in Folge auf den bestehenden Maßnahmen aufsetzen könnte."
Medaillensammler Tasiadis, Funk und Lilik trainieren in Augsburg
Durch die Bauwerke sollen auch künftig internationale Wettkämpfe im Kanuslalom in dem Kanal möglich sein. Ursprünglich wurde die Anlage als erste künstlich angelegte Wildwasserstrecke der Welt für die Olympischen Spiele vor 53 Jahren errichtet. Bis heute ist sie das Medaillenzentrum der deutschen Kanuten: Unter anderem Sideris Tasiadis, Ricarda Funk und Elena Lilik trainieren am Leistungszentrum für den Kanusport.
Im Video: Kampf ums Wasser: Klimawandel bedroht Augsburgs Olympia-Eiskanal
Eiskanal Augsburg

