Der kleine TSV Geiselbullach trifft am Dienstag in der zweiten Runde des Toto-Pokals auf den großen TSV 1860 München. Der Bezirksligist aus der 7. Liga auf den Drittligisten mit Bundesliga-Geschichte. In Geiselbullach im Landkreis Fürstenfeldbruck ist es das Gesprächsthema - auch die Vereinsspieler selbst freuen sich auf das Duell: "Klar, das passiert vielleicht einmal im Leben eines Amateurfußballspielers und deswegen freut sich jeder drauf", sagt etwa Kapitän Sebastian Schäfer im Interview mit BR24Sport.
Viele Geiselbullach-Vereinsmitglieder sind Löwen-Fans
Bei den Geiselbullach-Vereinsmitgliedern dürfte es am Dienstag zu einer Art Interessenskonflikt kommen. Viele von ihnen sind immerhin 60er-Fans. Kevin Volland und Florian Niederlechner sind Stars für sie. Sogar Bullachs Trainer Stefan Held selbst hat einige Berührungspunkte mit den Münchnern: "Ich hab bei den Löwen im Nachwuchsleistungzentrum gespielt, deswegen war ich auch oft Balljunge in der Allianz-Arena - die Familie, Vater, Bruder sind auch blau."
Im Spiel kann darauf aber keine Rücksicht genommen werden. "Ja, wir haben uns natürlich ein bisschen vorbereitet. Wir werden das Ganze anders angehen als im Ligabetrieb und die Löwen können sich überraschen lassen, was wir so für sie in Peto haben." Die letzte Partie im Ligabetrieb hat Geiselbullach jedenfalls 2:5 gegen FC Deisenhofen II verloren, auf den ersten Sieg in der Saison wartet der Verein noch.
Kartenvorverkauf, Sonderschals, provisorische Tribüne
Seitdem klar ist, dass Geiselbullach gegen die 60er spielt, haben alle mitangepackt, erzählt Manager Matthias Dressel: "Für einen Verein ist das das Allergrößte, man sieht einfach, wer alles unterstützt. Unfassbar, was wir für Leute haben." Die Helfer haben einen Kartenvorverkauf organisiert, Sonderschals produziert, Absprachen mit Stadt und Polizei getroffen und - da es sonst keine Tribüne gibt - ein Provisorium gebaut: "Aus Europaletten machen wir eine Stehtribüne, sozusagen zweilagig, dass wir 40 bis 50 Zentimeter Erhöhung haben und dadurch können die Leute über die ersten drei Reihen drüberschauen und sehen das Spiel natürlich viel besser."
Extra viel Bier, Bratwürste und eine "Gelbe Wand"
Das Spiel war sofort restlos ausverkauft. 1.750 Zuschauer sind zugelassen. Normalerweise kommen gut 100 zu den Heimspielen. Da hat auch Wirt Thorsten Neumann ordentlich aufgerüstet – unter anderem beim Bier: "Ja, in der Regel sind es 130 bis 150 Liter, ich glaub, da werden wir jetzt eine gute Schippe drauflegen." Genauer gesagt mehr als das 20-fache: Insgesamt stehen 3500 Liter Bier, andere Getränke und 2000 Bratwurstsemmeln bereit. Egal, wie das Spiel ausgeht, erwartet Kapitän Sebastian Schäfer Volksfestatmosphäre in den Vereinsfarben gelb und weiß: "Ja, auf jeden Fall ne super Stimmung. Wir haben geschaut, dass viele Bullacher Karten bekommen. Ich erwarte schon eine 'Gelbe Wand' und dementsprechend auch Unterstützung."
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