Der BayWa-Schriftzug an einer Fassade. (Symbolbild)
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Der Agrarkonzern BayWa steckt in der Krise und schließt Standorte in Bayern.

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BayWa in der Krise: Mehrere Standorte in Bayern sollen schließen

BayWa in der Krise: Mehrere Standorte in Bayern sollen schließen

Der Agrarkonzern BayWa steckt in der Krise und schließt auch Standorte in Bayern. Betroffen sind Niederlassungen in Franken und Ostbayern.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Wie ein Konzernsprecher dem BR bestätigte, werden drei BayWa-Standorte und Ober- und Mittelfranken sowie drei weitere in Niederbayern und der Oberpfalz schließen.

Konkret geht es um die Standorte Kronach in Oberfranken und Triftern im Kreis Rottal-Inn, die bis 30. Juni dieses Jahres aufgegeben werden sollen. Ende des Jahres schließen dann die Standorte Thiersheim im Landkreis Wunsiedel, Velden im Landkreis Nürnberger Land, Gangkofen im Kreis Rottal-Inn und Schwandorf in der Oberpfalz.

BayWa in der Krise: 1.300 Stellen in Gefahr

Alle Beschäftigten wechseln dem Sprecher zufolge an andere Standorte in der Region. An den Agrarstandorten werden Saatgut, Futter- und Düngemittel verkauft. Das Agrarunternehmen steckt in der Krise und will bis Ende 2027 bundesweit 1.300 der 8.000 Vollzeitstellen streichen, davon 40 Prozent in der Verwaltung in München, so der Unternehmenssprecher.

Insgesamt werden bundesweit 26 der 400 BayWa-Standorte geschlossen. Vor allem die Agrarstandorte sind mit 20 und die Baustoffstandorte mit sechs betroffen. Von den Agrartechnikstandorten soll keiner geschlossen werden.

Zentrale Rolle für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung

Die Sanierungs-Bemühungen rund um die BayWa stoßen gerade in Bayern seit Monaten auf großes Interesse auch bei Landwirten. Das aus der Genossenschaftsbewegung hervorgegangene Unternehmen ist der größte Agrarhändler des Landes und spielt gerade im Freistaat eine zentrale Rolle für Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung.

Der Konzern hatte auch Investitionen in Wind- und Solarparks als attraktive Möglichkeit für Anwohner beworben, sich finanziell an erneuerbaren Energieprojekten der BayWa r.e. in ihrer Region zu beteiligen. Nun machen sich Kleinanleger Sorgen um ihr Geld.

Mittlerweile steht der Sanierungsplan, auch wenn sich dieser verzögert hat. Bis Ende 2028 soll sich das Unternehmen finanziell erholt haben. Dabei sollen die großen Unternehmensbeteiligungen, die im vergangenen Jahrzehnt erworben wurden, wieder verkauft werden.

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