Gottesdienst, Prozession und Andacht: Zur Trauerfeier für den verstorbenen Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha haben sich heute prominente Adelige in Coburg versammelt. Unter den Trauergästen in der Morizkirche waren der schwedische König Carl XVI. Gustaf und seine Frau Silvia sowie die jüngste Tochter des Königspaars, Prinzessin Madeleine. Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha war ihr Pate.
Zur Trauerfeier in der Morizkirche kamen 300 geladene Gäste
Der rund eineinhalb Stunden dauernde Gottesdienst war nicht öffentlich. Rund 300 geladene Gäste nahmen teil. Im Anschluss folgte die Trauergemeinde dem Sarg in einer Prozession bis zum Schlossplatz. Dort fanden sich zusätzlich zu den geladenen Gästen in etwa noch einmal rund 300 Menschen ein, um Abschied zu nehmen. Kurz bevor der Sarg dann vom Schlossplatz gefahren wurde, gab es drei Kanonenschläge.
Das schwedische Königspaar nahm auch an diesem öffentlichen Teil der Trauerfeier teil. Dem schwedischen König wurde kondoliert, er ist der Cousin des verstorbenen Prinzen Andreas von Coburg. Da Königin Silvia erst kürzlich am Fuß operiert worden war, ging sie an einer Krücke und wurde zusammen mit ihrem Gatten mit dem Auto zum Schlossplatz gefahren. Prinzessin Madeleine ging mit anderen Trauergästen zu Fuß hinter dem Fahrzeug mit dem Sarg her.
Nicht nur die Familie, sondern ganz Coburg trauert
Der ehemalige Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, sagte in seiner Rede: "Nicht nur die Familie trauert, sondern eine ganze Stadt." Bedford-Strohm wuchs selbst in Coburg auf.
Die schwedische Prinzessin Madeleine ist die Patentochter von Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha. Schon oft war die schwedische Königsfamilie in Coburg zu Gast, zum Beispiel bei der Hochzeit von Andreas' Sohn Hubertus im Jahr 2009. Kronprinzessin Victoria ist zudem die Taufpatin von Hubertus' Tochter Katharina.
Bildergalerie: Trauerfeier für Prinz Andreas
Ehrenbürgerwürde der Stadt Coburg
Prinz Andreas, Ehrenbürger der Stadt Coburg, war am 3. April im Alter von 82 Jahren verstorben. Er war der Enkel des letzten regierenden Coburger Herzogs Carl Eduard und wurde 1943 in der Niederlausitz geboren. In den USA verbrachte er anschließend seine Kindheit und siedelte später nach Coburg über. Prinz Andreas von Sachsen-Coburg und Gotha litt seit 2011 an Parkinson, ging mit der Krankheit allerdings sehr offen um.
Im November 2023 hatte ihm die Stadt Coburg die Ehrenbürgerwürde verliehen. Durch seinen Einsatz sei die Bedeutung des Hauses zu Coburg-Sachsen-Gotha in Europa wiederbelebt worden, würdigte ihn Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) im Rahmen seiner Rede: "Besonders hervorheben möchte ich sein großes soziales, politisches und kulturelles Engagement für unsere und seine Stadt", so Sauerteig. Als Stadtrat von 1996 bis 2002 sowie Mitglied und Präsident der Coburger Rotarier habe er sich für die Coburger Gesellschaft eingesetzt, als Besitzer vieler Hektar Wald und Naturliebhaber für den Schutz des Coburger Landes.
Enge Beziehungen zum britischen Königshaus
Das Haus Sachsen-Coburg hat enge verwandtschaftliche Beziehungen zum britischen Königshaus. Prinz Albert, der spätere Prinzgemahl von Queen Victoria, stammt aus dem fränkisch-thüringischen Adelsgeschlecht. Die Beisetzung von Prinz Andreas wird in den kommenden Tagen im engsten Familienkreis auf Schloss Callenberg in Coburg stattfinden.
Trauerfeier für Prinz Andreas in Coburg
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