Die Bayerische Staatskanzlei hat der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Zusammengang mit einer aktuellen Untersuchung zu Dienstwagen von Spitzenpolitikern "unseriöse Stimmungsmache" vorgeworfen. Der DUH seien zwei Dienstwagen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) genannt worden, das umweltfreundlichere Fahrzeug sei "in der Berichterstattung leider völlig unterschlagen" worden. Die Deutsche Umwelthilfe hatte Söders Verbrenner als den schmutzigsten Dienstwagen in der deutschen Spitzenpolitik ausgemacht. Laut Staatskanzlei-Sprecher wurde der DUH auch ein Hybridfahrzeug mit deutlich geringerem CO2-Ausstoß genannt. Beide Autos würden im Dienstgebrauch verwendet.
Umwelthilfe: Politiker haben Vorbildfunktion
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) weist die Vorwürfe zurück. Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz sagte dem BR, dass bei Angabe mehrerer Dienstwagen immer der höchstmotorisierte aufgelistet werde. Die DUH habe den Politikern mitgeteilt, dass dies der Fall sei, wenn mehrere Fahrzeuge angegeben werden. Man könne schließlich nicht prüfen, welcher Wagen wie häufig gefahren werde, so Metz. Sie finde es auch richtig, das klimaschädlichste Auto zu nennen, da Politiker Vorbildfunktion hätten und man davon ausgehen müsse, dass sie mit diesem Fahrzeug auch unterwegs sind. Außerdem sei der nicht von der DUH aufgeführte Dienstwagen Söders, ein Plug-in-Hybridfahrzeug, auch kein besonders klimafreundliches Auto, sagte Metz zum BR.
Söder in DUH-Auswertung Schlusslicht
Der am Dienstag veröffentlichte "Dienstwagen-Check" der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bemängelt die Autos von sieben von elf bewerteten Bundesministerinnen und Bundesministern. Am schlechtesten schnitt Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) ab, dahinter gleichrangig Justizministerin Stefanie Hubig (SPD) und Forschungsministerin Dorothee Bär (CSU). Von den 16 Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer bekam lediglich der grüne baden-württembergische Regierungschef Winfried Kretschmann mit seinem Elektroauto und einem Ausstoß von 70 Gramm CO2 pro Kilometer eine grüne Karte, alle anderen erhielten eine rote Karte. Schlusslicht ist Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit einem durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 292 Gramm pro Kilometer.
Fünf Fachressorts machten aus Sicherheitsgründen keine Angaben über die Dienstwagen ihrer Ministerinnen und Minister. Das Gleiche gilt für das Auto von Kanzler Friedrich Merz (CDU). Auf Staatssekretärs-Ebene erhielten sieben Ministerien eine grüne, zwei eine gelbe und sieben eine rote Karte.
Mit Informationen von AFP
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