Deutschlandweit verzeichnete die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zwischen Jahresbeginn und dem Ende der Ferienzeit (15. September) 321 Todesfälle in den Gewässern – weniger als im Vorjahr. In Bayern hingegen zeigt die Statistik ein anderes Bild: In der diesjährigen Badesaison kamen hier 72 Menschen ums Leben – 14 mehr als im Vorjahr und mehr als in jedem anderen Bundesland.
Vier Fünftel der Badetoten sind männlich
Besonders im heißen Juni (22) und im Ferienmonat August (19) ereigneten sichin Bayern viele tödliche Unfälle – vor allem in Seen (44), einige in Flüssen (18) und nur vereinzelt in Schwimmbädern (3), Bächen (3), Kanälen (3) oder sonstigen Gewässern (1). Vier von fünf Opfern waren Männer (59). Laut DLRG sind sie risikobereiter und häufiger alkoholisiert.
Betroffen waren alle Altersgruppen. Am stärksten sticht die Altersklasse 71 bis 80 Jahre hervor, in der 15 Menschen ertranken. Mehr Opfer gab es aber auch bei den ganz Jungen: Sechs Kinder unter elf Jahren und acht Jugendliche zwischen elf und zwanzig Jahren verloren 2025 in Bayern beim Baden ihr Leben.
Bayern seit Jahren an der Spitze der Statistik
Mit bislang 72 Todesfällen steht Bayern auch 2025 traurigerweise an der Spitze in der Statistik, gefolgt von Niedersachen (37) und Nordrhein-Westfalen (36). Diese seit Jahren zu beobachtende Feststellung führt die DLRG darauf zurück, dass Bayern als größtes Flächenbundesland zahlreiche Badeseen hat, die insbesondere an heißen Tagen viele Besucher anlocken.
Den deutschlandweiten Rückgang an Bade-Todesfällen erklärt sich die DLRG mit dem eher durchwachsenen Sommer. Warum Bayern 2025 aber einen Anstieg verzeichnet während Deutschland einen Rückgang hat, stelle selbst die DLRG vor ein Rätsel, sagt Sprecher Martin Holzhause.
Viele junge Menschen wollen Leben retten
Positiv an der vorgestellten Bilanz sei, dass Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer auch in diesem Jahr viele Leben gerettet haben. Und: Die DLRG verzeichnet weiter ein großes Interesse an jungen Menschen, die Leben retten wollen, sagt DLRG-Präsidentin Ute Vogt.
Die 1913 in Leipzig gegründete DLRG ist ein Verein für Wasserrettung und Nothilfe. Mit rund 630.000 Mitgliedern und bundesweit etwa 2.000 Orts- und Kreisgruppen gilt sie als größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt.
Grafik: Todesfälle durch Ertrinken bis 2024
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