E-Lastwagen, der sich auf der A6 bei Amberg während der Fahrt auflädt.
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Induktives Laden auf A6: Projektleiter mit Tests zufrieden

Induktives Laden auf A6: Projektleiter mit Tests zufrieden

Seit einem Monat laufen auf der A6 in der Oberpfalz Tests zum induktiven Laden von E-Fahrzeugen während der Fahrt. Auf einem Ein-Kilometer-Abschnitt wurden dafür Induktionsspulen in die Fahrbahn eingebaut. Nun gibt es erste Erkenntnisse.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Das vor einem Monat auf der A6 in der Oberpfalz gestartete Forschungsprojekt zum Laden von Elektrofahrzeugen während der Fahrt läuft nach Angaben der Verantwortlichen vielversprechend. Auf rund einem Kilometer Länge wurden bei einer Fahrbahnsanierung im Sommer Ladespulen in die Straße eingelassen, über die speziell ausgerüstete Testfahrzeuge kontaktlos Strom aufnehmen können.

Wirkungsgrad unabhängig von Geschwindigkeit

Die Technik funktioniere bei jeder Fahrzeuggröße und jeder Geschwindigkeit, berichtet Projektleiter Prof. Florian Risch von der Universität Erlangen-Nürnberg im BR24-Interview.

"Das war eine spannende Erkenntnis: Die Energieübertragung funktioniert bei verschiedenen Geschwindigkeiten: bei 80 km/h, bei 120 km/h – ohne dass wir da einen Wirkungsgradeinbruch sehen. Das ist quasi geschwindigkeitsunabhängig." Projektleiter Prof. Florian Risch

Getestet werde auch mit verschiedenen Fahrzeugen: "Wir haben einen Pkw, einen Van und sogar einen Lkw über die Straße fahren lassen und die Fahrzeuge haben während der Fahrt auch Energie aufgenommen." Die Teststrecke befindet sich konkret auf der A6 bei Amberg in Fahrtrichtung Nürnberg.

Zunächst vor allem Lkw im Blick

Die Projektpartner fokussieren sich zunächst auf Lastwagen, um den Abgas-Ausstoß im Güterverkehr zu reduzieren. Aber auch Gespräche mit Autobauern laufen. Wenn Fahrzeuge während der Fahrt Strom aufnehmen, könnten Akkus künftig kleiner, günstiger und leichter werden, so Florian Risch – und man brauche weniger Rohstoffe.

Wichtig sei, dass die Technik länderübergreifend funktioniert. Die Forscher arbeiten deshalb international zusammen. Teststrecken gibt es unter anderem auch in Frankreich, Skandinavien und den USA. "Unsere Perspektive wäre, wenn wir jetzt weiter die Schritte der Interoperabilität machen, dass wir in fünf bis zehn Jahren wirklich mit den Lkws so weit sind. Mit einem hohen Technologiereifegrad und zehn Jahre plus, da werden dann Pkws mit einschwenken", so Rischs Prognose.

Chancen für Ladenetzbetreiber

Bei Themen wie Ladeleistung oder den Kosten für den Einbau in der Fahrbahn sei man "einen ordentlichen Schritt vorangekommen", betont Risch. Für die möglichen Betreiber eines solchen Ladenetzes böten sich "interessante Geschäftsmodelle". Die Technik für die Abrechnung des bezogenen Stroms ist laut den Projektbeteiligten schon entwickelt.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

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