Die Theresienwiese ist überfüllt
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Wiesn-Zugänge wieder offen – Besucher berichten von Angst

Wiesn-Zugänge wieder offen – Besucher berichten von Angst

Eng, laut, panisch: Besucherinnen und Besucher schildern BR24 dramatische Szenen vom Oktoberfest. Wegen Überfüllung waren die Zugänge gesperrt worden – nun sind sie wieder offen. Die Stadt und Polizei versichern: Es bestand keine Gefahr.

Über dieses Thema berichtet: Bayern-2-Nachrichten am .

Nach einer vorübergehender Sperrung wegen Überfüllung sind alle Zugänge zum Oktoberfest wieder vollständig geöffnet. Das haben die Festleitung der Stadt München sowie das Münchner Polizeipräsidium auf BR-Anfrage bestätigt. Für die Unannehmlichkeiten bat eine Sprecherin des Referats für Arbeit und Wirtschaft bei den Besucherinnen und Besuchern um Entschuldigung. Das Referat ist Veranstalter des Oktoberfests.

Menschenmassen sorgen für Sperrung und Panik

Die Theresienwiese war laut einem Sprecher der Polizei München so voll gewesen, dass die Stadt beschlossen hatte, die Eingänge zum Oktoberfest zu sperren. In einzelnen Straßen ging nichts mehr vorwärts, so der Polizeisprecher. Der Reservierungswechsel in den Zelten um 17.30 Uhr trug zu einem weiteren Andrang bei. Menschen verfielen teils in Panik, riefen um Hilfe und wählten den Notruf. "Es waren einfach zu viele", teilte die Polizei weiter mit.

Besucher berichten von Angst und Enge

Davon zeugen auch Stimmen von Betroffenen, die BR24 auf dem Festivalgelände einsammelte. An die Ereignisse bei der "Loveparade" 2010 in Duisburg habe sie das erinnert, berichtete etwa eine Wiesn-Besucherin. Zusammen mit ihrer Begleiterin schilderte sie, dass sie im Freien "nur noch geschoben" worden seien. Sie hätten "weder vor noch zurück" gekonnt: "Das war ganz krass, so habe ich das noch nie erlebt." Sie hätten Angst gehabt und "keine Luft mehr gekriegt". Auch hätten sie gesehen, wie jemand eine Panikattacke erlitten habe.

Offenbar verwirrende Durchsagen sorgten bei manchen für Panik

"Manche haben Panik gekriegt", erzählte auch eine Gruppe junger Männer auf dem Heimweg. Die Durchsagen seien zunächst nämlich "undeutlich formuliert" gewesen. Erst später sei daraus hervorgegangen, dass keine Gefahr bestehe. Menschen hätten geschrien und versucht, Kinder in Verkaufsbuden zu heben, um sie in Sicherheit zu bringen.

Einige Teenager befürchteten, ein "Massenmörder" sei auf dem Gelände, "oder wir werden gleich erschossen". Als sie dann gehört hätten, dass nur Überfüllung der Hintergrund sei, seien sie schon sehr erleichtert gewesen, so die Mädchen: "Aber wir waren komplett durch – das war brutal." Eine Mutter der Mädchen hatte einfach "nur gedacht, wo sind alle und sind alle da?", wie sie sich erinnerte. Ansonsten sei sie "relativ gefasst" gewesen: "Ich habe mir gedacht, das wird schon gut gehen."

Einen Aufruf auf X, nicht mehr zum Gelände zu kommen, hatte die Polizei auch auf Englisch und Italienisch veröffentlicht. Traditionell kommen am mittleren Wochenende besonders viele Italiener zum weltweit größten Volksfest – teils per Sonderzug.

Auf X: Zwischenzeitliche Warnung der Polizei

So reagierte die Stadt

Eine Schätzung, wie viele Menschen sich zu dem Zeitpunkt der Schließung ungefähr auf dem Gelände befunden hatten, lag zunächst nicht vor. Das Sicherheitskonzept habe aber gut funktioniert, bilanzierte eine Stadt-Sprecherin. "Bevor es zu einer unangenehmen Situation kommt, werden Maßnahmen ergriffen." So hätten auch die aus der Innenstadt kommenden U-Bahnen vorübergehend nicht an der Haltestelle Theresienwiese angehalten.

Der Feierlaune tat das Ganze offenbar keinen Abbruch. Lautsprecherdurchsagen sollten die Anwesenden beruhigen. "Es bestand und besteht keine Gefahr", hieß es dabei. Der Vorfall ist ungewöhnlich, aber nicht einmalig: Es sei durchaus schon immer wieder einmal vorgekommen, dass das Gelände temporär dicht gemacht worden sei, teilte die Stadt mit.

Polizeisprecher: Habe sowas noch nicht erlebt

Er persönlich habe eine Schließung wegen Überfüllung noch nie erlebt, sagte der Polizeisprecher. Die Stadt als Veranstalter und die Polizei hätten diesen Fall aber vorbereitet, so der Sprecher weiter.

Die Überfüllung habe sich aufgelöst, indem die Menschen zu ihren Reservierungen in die Zelte gegangen seien, sagte eine Wiesn-Sprecherin: "Als es sich wieder besser verteilt hat auf dem Gelände, konnten wir wieder Leute reinlassen."

Zum Hören: Bilanz – Vorübergehende Sperrung des Wiesn-Geländes

Überfülltes Oktoberfest am 27. September 2025
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Überfülltes Oktoberfest am 27. September 2025

Mit Informationen von dpa

Oktoberfest: Unser BreznBot beantwortet Eure Fragen zur Wiesn

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