Von einer Blockadeaktion auf einer Autobahnauffahrt bis hin zu einem Angriff auf einen Militärkonvoi – rund 50 Einzelszenarien rund um den Straßenverkehr haben Einsatzkräfte der bayerischen Polizei zusammen mit Soldatinnen und Soldaten des Landeskommandos Bayern der Bundeswehr trainiert.
Anschlag auf stark frequentierte Straße geübt
Die Szenarien seien "aktueller denn je", meint Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Er verfolgte eines der fiktiven Übungsszenarien in Sulzbach-Rosenberg hautnah: einen Anschlag auf eine stark frequentierte Straße. "Neben den Fragen der inneren Sicherheit geht es auch ganz wesentlich darum, Vorsorge zu treffen angesichts der Bedrohungen aus dem Osten", so Herrmann. Das Ziel sei, "alles dafür zu tun, dass es eben nicht zu einem Krieg kommt".
Seit 2017 gibt es die Übungsreihe TEX (Terrorism Exercise). Sie findet jedes Jahr in einem anderen Regierungsbezirk statt. In Unterfranken beispielsweise standen im vergangenen Jahr sogenannte CBRN-Bedrohungen (chemisch, biologisch, radiologisch, nuklear) im Mittelpunkt.
Schnelle und rechtssichere Zusammenarbeit von Polizei und Militär
"Gerade in dynamischen Bedrohungslagen ist es entscheidend, dass Polizei und Bundeswehr schnell, koordiniert und rechtssicher zusammenarbeiten", betont Robert Fuchs, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Oberpfalz und Gesamtverantwortlicher des Projekts. Der Übungskoordinator auf Seiten der Bundeswehr, Oberstleutnant Hühn, meint: "Die Integration militärischer Fähigkeiten in ein ziviles Einsatzszenario ist komplex – aber machbar." Die Antiterrorübung RoadTEX 2025 sei ein hervorragendes Beispiel für funktionierende Amtshilfe, gegenseitiges Verständnis und professionelle Kooperation auf Augenhöhe gewesen.
Es gehe darum, dass man schnell handeln könne, schnell Verfahren einüben könne und sich gegenseitig kenne, ergänzt Generalleutnant Andre Bodemann. Die jüngsten Ereignisse in Bayern mit den Drohnen über dem Münchner Flughafen hätten gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit sei.
Realistische Szenarien
Von der Bundeswehr waren unter anderem Kräfte der Feldjäger sowie mehrere Einsatzfahrzeuge an der Übung beteiligt. So sorgten etwa Großfahrzeuge wie der "Elefant" für ein realitätsnahes Lagebild. Die Bayerische Polizei war unter anderem mit mehreren Einsatzkräften der Einsatzzüge sowie des Führungsstabs eingebunden. Auch Rettungsdienste beteiligten sich an der Übung. Sie fand ausschließlich auf dem Gelände der VII. Bereitschaftspolizeiabteilung in Sulzbach-Rosenberg statt.
Die Kooperation aus Militär, Polizei und Rettungskräften wird laut Innenminister Herrmann "immer enger, immer besser und immer noch professioneller".
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!