Eine Besucherin der Feierlichkeiten zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana trägt das jüdische Gebetsbuch zum Feiertag.
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Eine Besucherin der Feierlichkeiten zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana trägt das jüdische Gebetsbuch zum Feiertag.
Bildrechte: picture alliance / SZ Photo | Alessandra Schellnegger
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Eine Besucherin der Feierlichkeiten zum jüdischen Neujahrsfest Rosch ha-Schana trägt das jüdische Gebetsbuch zum Feiertag.

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Rosch ha-Schana: Jüdisches Neujahrsfest beginnt

Rosch ha-Schana: Jüdisches Neujahrsfest beginnt

Ein frohes neues Jahr, können sich Jüdinnen und Juden heute Abend wünschen. Denn dann ist Rosch ha-Schana, das Neujahrsfest. Im jüdischen Kalender beginnt dann der erste Monat im Jahr 5786.

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Kein Feuerwerk, kein Sektkorkenknallen, kein Countdown um Mitternacht – das jüdische Neujahrsfest, das von Montag- bis Mittwochabend dauert, wird stiller gefeiert als man es von Silvester gewohnt ist. Zum einen beginnt nach jüdischer Tradition der Neujahrstag bereits nach Sonnenuntergang am Vorabend, zum anderen gilt Rosch ha-Schana als ein ruhiges und besinnliches Fest des Gebets und der Buße.

Höchster jüdischer Feiertag: Jom Kippur

Für Jüdinnen und Juden ein Anlass, Bilanz über ihr Verhalten im vergangenen Jahr zu ziehen und für die Zukunft zu beten. Traditionell wird der Schofar geblasen, das Widderhorn. Zwei Tage lang wird Rosch ha-Schana gefeiert. Mit dem neuen Jahr beginnen die "Zehn ehrfurchtsvollen Tage" die mit dem höchsten jüdischen Feiertag, dem Versöhnungsfest Jom Kippur enden. Erst dann wird ausgelassen gefeiert.

Süße Speisen für ein süßes Jahr

Aus dem Hebräischen übersetzt bedeutet Rosch ha-Schana wörtlich "Kopf des Jahres", da darf "Gefilte Fisch" nicht fehlen. Das ist eine kalte Vorspeise, typisch für die traditionelle jüdische Küche in Mittel- und Ost-Europa.

Gefilte Fisch kann auf verschiedene Arten zubereitet werden. Manchmal sieht das Gericht aus wie Fleischpflanzerl aus Fisch. "Danach gibt's Fleisch, süße Karotten mit Pflaumen und Zuckerkuchen", erzählt Anna Zisler, die Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde im niederbayerischen Straubing aus ihrer Küche. Außerdem wird zu Rosch ha-Schana ein in Honig getauchter Apfel verzehrt: "Alles ist sehr süß, um sicherzugehen, dass wir ein süßes, gutes Jahr erleben werden."

Start mit guten Wünschen

Bei dem zweitägigen Fest geht es vor allem um die eigene Beziehung zu Gott. An Rosch ha-Schana im Jahr 3761 vor Christus, so glauben Jüdinnen und Juden, soll Gott die Erschaffung der Welt vollendet haben.

Wie bei anderen Neujahrfesten starten jüdische Gemeinden auch mit guten Wünschen. "Schana Tova uMetuka" ~ heißt es auf Hebräisch, "ein gutes und süßes neues Jahr" oder auf Jiddisch "Gidn Rosch". Dieser Wunsch eines guten Jahresbeginns aus dem Jiddischen ist der Ursprung des allseits bekannten "Guten Rutsch" an Silvester. Auch wenn diese Herleitung bisweilen bezweifelt wird.

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