Sommer 2015: Am Budapester Bahnhof Keleti sitzen Geflüchtete fest. Sie sind über die Balkanroute dorthin gelangt. Die ungarische Regierung hatte über Tage die Züge Richtung Westen gestoppt. Viele Menschen liefen sogar zu Fuß weiter. Schließlich kamen Tausende in München am Hauptbahnhof an.
Ob wir es geschafft haben und wie die Lage zehn Jahre später aussieht, fragte sich BR24 um 16 Uhr. Mit dabei war der Migrationsforscher Prof. Herbert Brücker. Rückblicke gab es auch, gemeinsam mit Christian Limpert, der damals als Reporter aus Budapest berichtet hat und Geflüchtetenhelferin Marina Lessig, die damals am Münchner Hauptbahnhof geholfen hat.
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Merkel sieht Fortschritte
Die damalige Bundeskanzlerin, Angela Merkel, sieht große Fortschritte bei der Integration der damals in Deutschland aufgenommenen Flüchtlinge. Inzwischen sei zumindest beim männlichen Teil der Geflüchteten die Beschäftigungsquote fast so hoch wie in der Gesamtbevölkerung, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag in Augsburg.
Sie sehe den Satz "Wir schaffen das" und ihre damalige Entscheidung, die in Ungarn gestrandeten Flüchtlinge aufzunehmen, nicht kritisch, so Merkel.
Herrmann zieht gemischte Bilanz
Vieles sei geschafft worden, sagte auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) vor einigen Tagen dem Bayerischen Rundfunk. Dennoch sei die Überforderung beim Thema Integration sehr groß gewesen. Die Hilfsbereitschaft war in München riesig, lobt Herrmann rückblickend. Aber: Schnell habe sich herausgestellt, dass es schwer sein werde, mit der Menge an Menschen klarzukommen. Sachbearbeitung und Verteilung der Menschen seien die ersten großen Hürden gewesen.
Nach Merkels berühmten Satz habe auch er nicht ahnen können, wie viel Energie die Lage kosten würde. Gleichzeitig betonte er, wie wichtig qualifizierte Zuwanderung ist.
Diskussionen bis heute
Auch wenn es damals viele Menschen gab, die die Geflüchteten willkommen geheißen haben, gab es auch heftige Proteste gegen sie. Bis heute wird darüber diskutiert, die Migration nach Europa einzudämmen.
Mit Informationen von AFP und dpa
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