Friedensnobelpreis geht an María Corina Machado aus Venezuela
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Friedensnobelpreis geht an María Corina Machado aus Venezuela
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Die Demokratie-Verfechterin María Corina Machado aus Venezuela erhält den Friedensnobelpreis. Das gab das Nobelkomitee bekannt. Die 58-Jährige war immer wieder Repressionen ausgesetzt und gilt als Widersacherin des autoritären Präsidenten Maduro.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Politikerin Maria Corina Machado aus Venezuela. Die 58-Jährige werde "für ihren unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und für ihren Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von der Diktatur zur Demokratie" ausgezeichnet, wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo bekanntgab.

Der Preis gehe an eine "Meisterin des Friedens". Machado habe gezeigt, dass die "Werkzeuge für Demokratie die Werkzeuge für Frieden" seien, hieß es zur Begründung. Die führende Vertreterin der Demokratiebewegung in Venezuela zeige zivilen Mut in einer Zeit, in der Demokratie und Meinungsfreiheit weltweit bedroht seien. Für die Auszeichnung wurden 338 Persönlichkeiten und Organisationen nominiert.

Preisträgerin: "Ich kann es nicht glauben"

Machado reagierte mit ungläubigem Staunen auf die Nachricht von ihrer Auszeichnung. Ihr politischer Verbündeter Edmundo González Urrutia, der ins Ausland geflohen ist, veröffentlichte ein kurzes Video, in dem er mit Machado telefoniert. "Ich bin geschockt", sagt sie da. "Ich kann es nicht glauben." Machado ist aus Sicherheitsgründen untergetaucht und seit Januar nicht mehr öffentlich aufgetreten.

Machado erhielt bereits Menschenrechtspreise

Machado war wegen ihres politischen Engagements in ihrem Heimatland immer wieder Repression und Einschüchterungsversuchen durch die sozialistische Regierung ausgesetzt. 2024 wurde sie bei der venezolanischen Präsidentschaftswahl als Kandidatin der oppositionellen "Plattform der demokratischen Einheit" nominiert, dann aber vom regierungsnahen Nationalen Wahlrat ausgeschlossen. An ihrer Stelle bewarb sich der Diplomat Edmundo González Urrutia, der nach Auffassung internationaler Beobachter entgegen der offiziellen Wahlbekanntgabe die meisten Stimmen gewann. Der autoritäre Machthaber Nicolás Maduro regiert Venezuela seit 2013 und hält weiter an der Macht fest.

Im Dezember wurden Machado und González mit dem Sacharow-Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments geehrt. Ebenfalls im vergangenen Jahr erhielt Machado den Václav-Havel-Menschenrechtspreis.

Glückwünsche für Machado

Die Bundesregierung gratulierte der Politikerin. Außenminister Johann Wadephul (CDU) nannte Machado eine "Stimme für Freiheit weltweit". Das UN-Büro für Menschenrechte betonte: "Diese Anerkennung spiegelt die klaren Bestrebungen des venezolanischen Volkes nach freien und fairen Wahlen, nach bürgerlichen und politischen Rechten und nach Rechtsstaatlichkeit wider", so ein Sprecher in Genf.

Diskussion um US-Präsident Trump

Der Friedensnobelpreis gilt als wichtigste politische Auszeichnung. Zuvor hatte unter anderem Israels Premier Benjamin Netanjahu den Preis für US-Präsident Donald Trump gefordert. Dieser hatte sich in der Vergangenheit auch immer wieder selbst ins Spiel gebracht und auf seine diplomatischen Erfolge als Vermittler in diversen Konflikten der Welt verwiesen. Unter anderem die am Donnerstagabend vom israelischen Kabinett beschlossene Feuerpause im Gaza-Krieg wird dem US-Präsidenten zugeschrieben. Das Nobelkomitee hatte seine Beratungen aber bereits vor Tagen abgeschlossen. Die Einigung von Israel und der Hamas auf Trumps Gaza-Friedensplan kam also schlicht zu spät für die diesjährige Vergabe.

Vor einem Jahr war die japanische Friedensorganisation Nihon Hidankyo für ihren Kampf für eine atomwaffenfreie Welt mit dem Preis geehrt worden. Alle Nobelpreise werden traditionell in Stockholm vergeben, der Friedensnobelpreis als einziger in Oslo. Dotiert sind die Nobelpreise derzeit mit je 11 Millionen Schwedischen Kronen, was ungefähr einer Million Euro entspricht.

Feierlich überreicht werden die prestigeträchtigen Auszeichnungen traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des schwedischen Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896). Ob die derzeit untergetauchte Machado daran teilnehmen kann, sei noch nicht klar, hieß es bei der Bekanntgabe des Preises. Die venezolanische Oppositionelle ist die 20. Frau, die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wird.

Mit Informationen von KNA, dpa und AP

Zum Video: María Corina Machado bekommt Friedensnobelpreis

María Corina Machado
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María Corina Machado

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