Die englischen Fußballerinnen haben ihren Titel bei der Europameisterschaft erfolgreich verteidigt. Im Finale in Basel gewannen die Lionesses mit 3:1 im Elfmeterschießen gegen den Weltmeister Spanien und sicherten sich zum zweiten Mal die EM-Trophäe. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden. Für Englands Trainerin Sarina Wiegman war es gar der dritte EM-Titel in Serie.
FCB-Star Stanway: "Es war ein Wirbelsturm"
Am Ende waren es zwei Glanzparaden von Englands Keeperin Hannah Hampton und der Treffer von Chloe Kelly, die den Engländerinnen den Sieg bescherten. "Ich bin wahnsinnig stolz auf dieses Team, das ist unglaublich", sagte Kelly im ZDF: "Ich bin so dankbar. Es musste einfach klappen mit dem Elfmeter. Die Feier wird unglaublich, das wird verrückt." Georgia Stanway vom FC Bayern sagte nach dem Spiel: "Es fühlt sich ganz unwirklich an. Es war ein Wirbelsturm."
Arsenals Mariona köpft zur spanischen Führugn
Angefangen hatte dieser Wirbelsturm mit einem 1:1 nach 90 Minuten. In der regulären Spielzeit trafen Mariona für die Spanierinnen (25.) und Alessia Russo für England (57.). Die Mannschaften lieferten sich über die ersten 90 Minuten eine temporeiche Partie, in der erst England die Zügel in der Hand zu haben schien. Gleich in der dritten Minute war Alessia Russo drauf und dran, die Lionesses in Führung zu bringen. Ihr scharfer Schuss landete aber in den Händen der spanischen Keeperin Cata Coll. Kurze Zeit später war es Georgia Stanway vom FC Bayern München, die direkt vorm Tor zum Abschuss kam, aber den Ball zu unsauber traf - die Kugel landete erneut direkt in den Händen der Torfrau.
Erst mit der Zeit kamen die Spanierinnen zu ihrer gewohnten Schnelligkeit und Stärke. Belohnt wurde die zunehmende Dominanz mit dem 1:0 in der 25. Minute: Ausgerechnet die England-Legionärin (Arsenal) Mariona konnte nach einer Top-Kombination der Spanierinnen den Ball einköpfen.
Englands Russo schafft Ausgleich
Dann aber kam die Game-Changerin Chloe Kelly schon früher als erwartet in das Spiel - sie wurde für Lauren James eingewechselt, die den Platz verletzt verließ. Kelly hatte ihre Mannschaft schon im Halbfinale in der 119. Minute ins Endspiel geschossen. Und auch in Basel war die 27-Jährige Arsenal-Spielerin sofort wieder präsent. Eine ihrer Glanz-Flanken landete in der 57. Minute direkt bei Russo, die aus rund sieben Metern den Ball nur mehr zum Ausgleich einnicken musste (1:1).
Verlängerung trotz Michelle Agyemang
Lioness-Trainerin Sarina Wiegmann erhoffte sich dann durch Michelle Agyemang noch einmal Aufschwung. Doch der 19-jährige Shootingstar der Engländerinnen, der unter tobendem Applaus der Fans eingewechselt wurde (71.), konnte in den übrigen 20 Minuten auch nichts mehr anrichten. Die Partie ging in die Verlängerung - für die Lionesses die dritte Partie infolge, die über die reguläre Spielzeit hinausgeht. Die extra 30 Minuten schienen beide Teams müde anzutreten. Weder England noch Spanien kam erst zur nötigen Geschwindigkeit und zu Ideen, vor allem riskante Spielzüge schienen beide Seiten zu scheuen. Als Spanien dann aufzudrehen schien, war Englands Keeperin Hannah Hampton zur Stelle und parierte zwei Mal. Stanway hingegen wurde in der 113. Minute ausgewechselt - für sie kam Grace Clinton auf das Feld.
Trotz einer furiosen Schlussphase der Spanierinnen ging es zum Elfmeterschießen. Der erste Treffer vom Elfmeterpunkt von Beth Mead sollte wegen Doppelberührung nicht zählen - ihr zweiter Versuch ging in die Hände der Keeperin.
Chloe Kelly