Eigentlich wollte der FC Augsburg die richtige Antwort geben auf die deutliche Niederlage gegen Leipzig am Samstag. Doch es wurde die falsche. Auch gegen Zweitligist VfL Bochum zeigte sich der FC Augsburg offensiv zu harmlos und besonders defensiv viel zu anfällig. Das Ausscheiden in Runde zwei des DFB-Pokals ist am Ende nicht unverdient. Trainer Sandro Wagner rückt immer weiter in den Fokus der sportlichen Misere.
Wagner nach Pokal-Niederlage: "Ich kann viel erzählen"
Gerade im Angriff fehle seinem Team "gerade ein bisschen Fortune", analysierte Wagner nach Abpfiff am BR24Sport-Mikrofon. Er könne keinem seiner Spieler "vorwerfen, dass er nicht alles reingeworfen hat. Das ist immer die Basis", so Wagner weiter, der sich sehr auf die Offensive fokussierte. "Wir können den Ball gerade nicht über die Linie zwingen, zumindest in diesem Spiel und im letzten gegen Leipzig auch nicht."
Tatsächlich klemmt aber nicht nur der Sturm beim ehemaligen Bundesliga-Angreifer. Auch die Abwehr bot Bochum gerade im Rückzugsverhalten Freiheiten, die der Zweitligist sonst nicht mal in der Liga bekommt. "Ich sehe, dass sie unbedingt wollen", flüchtete sich Wagner auf der anschließenden Pressekonferenz in Ausreden.
Selbstbewusster Wagner nullkommanull verunsichert
Eine gewisse Ratlosigkeit konnte Wagner, auch wenn er sich alle Mühe gab, nicht verbergen. "Ich fand uns in der Vorbereitung sehr fokussiert, aber ich kann viel erzählen. Wenn du die Spiele verlierst, dann ist man enttäuscht." Wagner musste einsehen, das Leipzig-Spiel habe "mehr reingehauen, als wir selber gedacht hätten." Das hätte die "vorsichtige, positive Kurve" nach dem Wolfsburg- und Köln-Spiel beschädigt.
Doch Wagner gab sich auch kämpferisch. Als er gefragt wurde, ob er als Trainer - immerhin ist es sein erster Cheftrainer-Posten im Profifußball - verunsichert sei, antwortete er selbstbewusst: "Ich habe keine Verunsicherung, nullkommanull." Er hoffe, dass ihm die anwesenden Journalisten das nicht arrogant auslegen, sagte Wagner, aber er sei "total überzeugt von unseren Spielern". Außerdem gehe es sowieso nicht um ihn, "wie viele graue Haare" er bekomme.
Von den Augsburger Verantwortlichen sprach am Dienstagabend keiner.
Endspiel für Wagner gegen Dortmund?
Somit ist davon auszugehen, dass Wagner auch am Freitagabend in der Bundesliga auf der Bank sitzt. Das Spiel gegen Borussia Dortmund könnte aber auch ein Endspiel werden. "Die letzten zwei Spiele waren ergebnistechnisch Scheiße. Wir haben uns viel, viel mehr vorgenommen und jetzt kommt Dortmund. Das ist auch ein Riesenbrett", wagte Wagner den Blick nach vorne, gab sich zugleich aber auch ungewohnt defensiv: "Jetzt nach diesen zwei Heimspielen große Parolen rauszuhauen, wäre nicht so schlau."
Immerhin das hat Wagner gelernt.
Im Video: FC Augsburg verliert im DFB-Pokal gegen Bochum
FC Augsburg - VfL Bochum

