Seit Tagen sorgen die kontroversen Aussagen von Ehrenpräsident Uli Hoeneß über Max Eberl für einigen Wirbel. Hoeneß hatte den FC-Bayern-Sportvorstand am Sonntag im Sport1-Doppelpass als "ziemlich empfindlich" bezeichnet. Eberl habe "so seine Probleme, Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen."
Thon zu Hoeneß-Aussagen: "Waren sehr, sehr spitz"
Ex-Bayern-Spieler Olaf Thon sagte nun bei "Heute im Stadion" auf Bayern1 dazu: "Ja, das waren schon sehr, sehr spitze intime Aussagen gegen eine Führungskraft des FC Bayern." Eberl sei aber nicht der einzige Leidtragende: "Alle Führungskräfte unter Uli Hoeneß - Karl-Heinz Rummenigge und Herbert Hainer - haben es nicht ganz einfach," so Thon.
In den vergangenen Jahren hätte sich Hoeneß' Unmut eher auf die Trainer bezogen. Thons Theorie ist deshalb: Wenn Hoeneß keinen Grund finde, am Trainer Dampf abzulassen, dann müsse eben die Führungsriege herhalten - und aktuell Max Eberl. Weil Kompany einen "super Job" mache, stehe "auf einmal Eberl im Kreuzfeuer, weil der den einen oder anderen Transfer nicht durchbringt".
Transfer-Kritik: Thon nimmt Eberl in Schutz
In der vergangenen Transferperiode waren einige Verhandlungen um Topspieler gescheitert: Erst hatte man das Battle um Florian Wirtz verloren, dann gingen den Münchnern Nico Williams und Nick Woltemade durch die Lappen. Experten und Fußball-Fans veranlasste dies, Eberl zu kritisieren. Und auch Hoeneß hielt mit seiner Unzufriedenheit nicht hinterm Berg.
Weltmeister Thon aber nimmt Eberl in Schutz: "Die Engländer haben einfach viel zu viel Geld angeboten". Die Premier League locke Top-Fußballer wie Woltemade und Wirtz mit XXL-Gehältern auf die Insel. Die Vereine der Bundesliga hatten zuletzt oft Nachsehen.
Thon bemängelt Kommunikation beim FCB
Warum Hoeneß Eberl so stark attackiert, versteht Thon deshalb nicht: "Wenn man einen Sportvorstand mal richtig aufbauen will, dann darf man nicht bei der ersten Kleinigkeit schon wieder dazwischenfunken." Olaf Thon kennt Uli Hoeneß schon lange. In seiner Zeit beim Verein sei Hoeneß "Spitze" gewesen.
Hoeneß aber habe sich verändert, "dahingehend, weil er wohl das Gefühl hat, er muss das tun, um den FC Bayern auf Spur zu bringen." Thon sieht vor allem bei der Kommunikation Nachholbedarf: "Ich habe insgeheim das Gefühl, dass Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge viel zu wenig mit Max Eberl sprechen."
Lob von Thon: "Super Job, Max Eberl"
Thon hofft, dass sich Eberl durchsetzt. Zuletzt sagte der Sportvorstand, er sei mit dem FCB noch nicht fertig und wolle bleiben. "Und da kann ich ihn nur unterstützen", so Thon. Trotz des ganzen Tohuwabohus um Hoeneß und Eberl, sieht Thon den Verein für die Saison nämlich gut gerüstet - vor allem die Last-Minute-Leihe von Nicolas Jackson wie auch der Luis-Diaz-Deal seien gute Schachzüge gewesen, mit Harry Kane seien die Bayern vor allem im Sturm perfekt aufgestellt. "Super Job, Max Eberl", so das Lob von Thon - mit Punktabzug für die Abwehr. Da "könnte man vielleicht noch einen Weltklasse-Innenverteidiger gebrauchen".
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