Miroslav Klose hat den 1. FC Nürnberg wieder in die Erfolgsspur geführt.
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Wie Klose den 1. FC Nürnberg wieder auf Kurs bekommen hat

Wie Klose den 1. FC Nürnberg wieder auf Kurs bekommen hat

Mit drei Siegen aus fünf Spielen verabschiedet sich der 1. FC Nürnberg vorerst aus dem Abstiegskampf in der 2. Fußball-Bundesliga. Trainer Miroslav Klose hat - wie schon im letzten Jahr - den Umschwung geschafft. Doch worin liegen die Gründe?

Über dieses Thema berichtet: Sportschau am .

"Ich kann hier sitzen als sehr, sehr glücklicher Trainer. Ich kann mir vorstellen, wie es auf der Gegenseite ist. Vor ein paar Wochen war es genauso bei uns." Mit diesem Satz brachte Trainer Miroslav Klose nach dem Auswärtssieg in Dresden die Entwicklung seiner Mannschaft auf den Punkt. Klose hat den Club wieder in die Spur gebracht. In den letzten sieben Spielen gab es nur eine Niederlage, der FCN liegt in der Formtabelle der letzten fünf Spiele gar auf Rang vier. Doch was sind die Gründe für den jüngsten Aufschwung?

Grubers Defensivleistungen bleiben nicht verborgen

Teams im Tabellenkeller arbeiten sich häufig durch eine Stabilisierung der Defensive aus diesem wieder heraus. Im Fall des 1. FC Nürnberg lag der Schlüssel in den letzten Wochen im Mittelfeld. Die Defensive hatte Klose zu Saisonbeginn mit der Umstellung von Dreier- auf Viererkette stabilisieren können, auch wenn er dafür seinen Kapitän Robin Knoche opfern musste.

Besonders Fabio Gruber sticht hervor, entscheidet mit 75 Kopfballduellen mit Abstand die meisten der 2. Bundesliga. Das hat auch die peruanische Nationalmannschaft auf den Plan gerufen, die den Deutsch-Peruaner zum ersten Mal nominiert hat.

Das Mittelfeld funktioniert – Klose "stolz auf unseren Weg"

Mit den Neuzugängen Finn-Ole Becker und vor allem Adam Markhiev steht auch das Mittelfeld deutlich sicherer. Beide Spieler stehen für frühe Balleroberungen und schnelles Umschalten, also den typischen Klose-Fußball. Statistisch gesehen gewinnt der Club die zweitmeisten Zweikämpfe der Liga, ein Großteil fällt auf die Mittelfeldzentrale aus. Zusätzlich ist besonders Becker auch torgefährlich. Der Neuzugang aus Hoffenheim hat schon zwei Treffer erzielt. u.a. beim wichtigen Sieg in Düsseldorf. Seit diesem Spiel hat der Club nicht mehr verloren und sich inzwischen aus dem Tabellenkeller herausgearbeitet. Auch Trainer Klose ist stolz "auf unseren Weg, den wir als Mannschaft in den letzten Spielen bestritten haben".

Offensive wird torgefährlicher

Auch seine Offensive kommt langsam, aber sicher in Schwung. Zwar verbreiten Kloses Stürmer weiterhin wenig Schrecken, doch der Club ist insgesamt deutlich torgefährlicher und hätte auch in Dresden mehr als zwei Treffer erzielen können. Sturmtalent Artem Stepanov lieferte am Freitagabend immerhin die Vorlage zum frühen 1:0. Inzwischen hat Nürnberg auch "nur" noch die viertschlechteste Offensive der Liga und setzt mit Stepanov nach Wochen mit falscher Neun (Lubach) wieder auf einen echten Stürmer. Dennoch ist die Ausbeute der sieben (!) Angreifer weiterhin eher mau.

Das Spielglück ist zurück beim FCN

Generell zeigt sich der Club deutlich kombinations- und passsicherer und hat inzwischen die vierthöchste Passquote ligaweit. Es ist aber auch nicht alles plötzlich perfekt. Genauso, wie zuvor nicht alles katastrophal war. Die Zahlen gaben den Verantwortlichen schon länger recht, dass der Club nicht wie ein Absteiger spielt. Nun ist auch das Spielglück am Valznerweiher zurück, was sich besonders beim effizienten Heimsieg gegen Braunschweig deutlich zeigte.

Mit dem Sieg in Dresden lässt es sich nun auch deutlich entspannter in die Länderspielpause gehen. "Wir haben gesagt, wir schauen erst nach dem Spiel auf die Tabelle. Umso schöner ist es jetzt", strahlte Klose am Freitagabend.

Vertrag läuft aus: Wie geht es weiter mit Miroslav Klose?

Der jüngste Aufschwung verbessert auch Kloses Situation deutlich. Aktuell scheint eine Trainerdiskussion in weiter Ferne zu liegen. Dass es zwischen Mannschaft und Trainer passt, bekräftigte Klose erneut in Dresden. Er müsse seinem Team ein "Riesenkompliment" aussprechen. "Da zieht jeder mit und glaubt an die Idee, wie wir spielen wollen, und das ist schön."

Auch Sportvorstand Joti Chatzialexiou dürfte erleichtert sein, dass sein Projekt Klose doch nicht vorzeitig scheitert. Jetzt stellt sich aber die Frage, ob Klose auch nach dieser Saison noch Club-Trainer ist. Bis dahin läuft sein Vertrag. Sein Plan sei es weiterhin, mit Klose zu verlängern. In der aktuellen Krise hätten die sportlichen Ergebnisse aber Priorität gehabt, hatte Chatzialexiou jüngst der "Bild" gesagt.

Wenn Klose und der 1. FC Nürnberg bis Weihnachten weiter punkten, könnte das neue Arbeitspapier also beim Weltmeister unter dem Christbaum liegen.

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