Sturmgewehr G95 KA1.
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Das Sturmgewehr G95 KA1 bei der Fachmesse 2024.
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Bundeswehr bekommt neues Sturmgewehr G95

Bundeswehr bekommt neues Sturmgewehr G95

Die Bundeswehrsoldaten erhalten ein neues Sturmgewehr. Die ersten Exemplare des G95 werden heute in der Oberpfalz ausgeliefert und an Soldaten aus Oberviechtach übergeben. Damit endet eine lange Diskussion – und schrittweise auch die Ära des G36.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus der Oberpfalz am .

Es gehört zur Grundausrüstung für Bundeswehrsoldaten: das Sturmgewehr. Vom Rekruten in der Basisausbildung bis zum General, vom Gebirgsjäger bis zum Marineinfanteristen, jeder Soldat hantiert im Laufe seiner Bundeswehrzeit damit. Nach dem G36 kommt nun das G95 – und die allerersten Exemplare bekommen Panzergrenadiere aus Oberviechtach im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf ausgehändigt.

G95 wird ab sofort im Training eingesetzt

Sie üben derzeit auf dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr und sollen künftig an der NATO-Ostflanke abschrecken und im Ernstfall verteidigen. Denn ab Februar gehört das Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach zur neu aufgestellten Panzerbrigade 45 in Litauen. Die dauerhafte Verlegung der Soldaten aus der Oberpfalz soll 2027 beginnen. Um gerüstet zu sein für die Aufgaben an der NATO-Ostflanke, trainieren sie ab sofort mit dem neuen G95.

Jahrelange Vorbereitungen

Die Einführung eines neuen Sturmgewehrs wurden lange vor der "Zeitenwende" und dem Sondervermögen für die Bundeswehr beschlossen: 2015 verkündete die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) die schrittweise Ausmusterung des viel kritisierten G36. Es folgte ein holpriges Ausschreibungs- und Vergabeverfahren, 2022 stellte der Bundestag 772 Millionen Euro für ein neues Sturmgewehr bereit. Im Verfahren durchgesetzt hat sich letztlich der Hersteller Heckler&Koch, wobei nach Angaben der Bundeswehr im Gewehr auch Module eines kanadischen Herstellers und von Rheinmetall verbaut sind.

G95 ist schwerer als das G36

Im Gegensatz zum G36, das stetig weiterentwickelt wurde, ist das neue Sturmgewehr G95 ein neues System. Es hat ein kombiniertes Visier, ist insgesamt schwerer als das G36, weil es überwiegend aus Metallteilen, nicht mehr überwiegend aus Kunststoff besteht. Das Kaliber bleibt gleich. Bis zu 850 Schuss pro Minute kann es nach Angaben der Bundeswehr abgeben. Dazu kommt ein zentraler Ladehebel und die Schulterstütze könne nicht mehr weggeklappt, sondern nur vor- und zurückgeschoben werden, heißt es. Die Waffe setze "Maßstäbe in Präzision, Zuverlässigkeit und Modularität", so der stellvertretende Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Heico Hübner.

In anderen Ländern bereits im Einsatz

In Frankreich, Norwegen und Luxemburg wird das G95 bereits von Spezialkräften der Polizei und des Militärs eingesetzt. Nach der Erprobungsphase und vielen Tests können Bundeswehrsoldaten das neue Sturmgewehr nun in ihrem Alltag nutzen. Insgesamt 118.000 Exemplare sollen bis 2031 an die Bundeswehr geliefert werden. Die ersten 300 gehen jetzt in Grafenwöhr an die Oberviechtacher Panzergrenadiere.

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