Obwohl sich Thomas Müller mittlerweile in Vancouver eingelebt hat, knapp 8.400 Kilometer Luftlinie von München entfernt, hofft der ehemalige FC-Bayern-Spieler auf Olympia in der bayerischen Landeshauptstadt: "Aus meiner Sicht wäre es ein Traum, wenn die Spiele auch nach München kommen", sagte Müller am Sonntag bei "Blickpunkt Sport".
Vancouver 2010: Höfl-Riesch, Loch und Neuner räumten ab
Doch auch in seiner neuen kanadischen Heimatstadt ist er Olympia nah: 2010 haben in Vancouver die Winterspiele stattgefunden. Maria Höfl-Riesch, Viktoria Rebensburg, Felix Loch und Magdalena Neuner räumten damals sämtliche Medaillen für Deutschland ab. Olympia 2010 war ein Riesenerfolg. Viel mitbekommen hat Müller von den Spielen aber nicht. "Die habe ich völlig im Rausch erlebt", sagte er im Interview bei "Blickpunkt Sport" und fügte hinzu: "Da hatte ich für die Olympischen Spiele gar keinen Kopf, weil das war mit das turbulenteste Jahr meiner Laufbahn."
Im Jahr 2010 avancierte der damals 20-Jährige langsam zum Fußball-Shootingstar, bewies sich in der Bundesliga, stand kurz vor seinem ersten Länderspiel. Nur zwei Wochen nach Olympia kam es zu der legendären Pressekonferenz, bei der Diego Maradona den Raum verließ, weil er den jungen DFB-Debütanten für einen Balljungen hielt. Bei der WM in Südafrika schaffte Müller dann den endgültigen Durchbruch.
Thomas Müller: Für Athleten ist Olympia das Nonplusultra
Der Weltmeister von 2014 war von 2010 bis zu seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft vor einem Jahr bei jeder WM und EM dabei, kennt also internationale Großereignisse. Im Hinblick auf Olympische Spiele räumt Müller allerdings ein: "Ich kenne die Rahmenbedingungen nicht. Mit Olympischen Spielen ist ja auch immer ein brutaler organisatorischer Aufwand verbunden. Das ist in demokratischen Länder manchmal nicht so leicht umzusetzen. Jeder will Olympische Spiele, aber keiner will seinen Garten mit dem Auto blockiert haben."
Der 36-Jährige hebt die Bedeutung der Spiele hervor. "Olympische Spiele sind für die Sportler, die dort auftreten, da." Für viele Athleten sei Olympia das "Nonplusultra" - "und gerade bei Einzelsportlern werden da natürlich Karrieren gemacht."
Müller sei vor allem mit Felix Neureuther in Kontakt: "Was der beschreibt, was da los ist, wenn die Einzelsportler diesen Teamgedanken entdecken. (...) Auf einmal sind die füreinander und nicht immer nur einzeln. Das ist echt nicht zu unterschätzen." Diese Teamspirit-Wirkung kann Müller, als erfolgreicher Mannschaftssportler, der mit dem FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft unzählige Erfolge feierte, wohl am besten beurteilen.
